Soziale Herkunft, Bildungshintergrund und Geschlecht entscheiden in Deutschland immer noch zu stark über den Bildungsweg. Wie können wir das Bildungssystem verbessern? Die Projektgruppe „#NeueChancen – Wertschätzung für Bildung und Arbeit“ der SPD-Bundestagsfraktion hat sich dazu in den letzten Monaten intensiv mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Verbänden und Praxis sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern ausgetauscht. Herausgekommen sind zahlreiche Lösungsansätze, die von der SPD-Fraktion diskutiert, in Konzeptpapiere überführt und beschlossen werden. Das erste Beschlusspapier ist inzwischen veröffentlicht. Darin fordern die SPD-Fraktion ein Bündel an Maßnahmen, um die traditionelle Trennung von beruflicher und akademischer Bildung in Deutschland zu überwinden:

>> Zum Beschlusspapier der SPD-Bundestagsfraktion: "Neue Aufstiegschancen: Berufliche und akademische Bildung gleich wertschätzen – Einstieg und Aufstieg für beruflich Qualifizierte ermöglichen" [PDF]

 

Berufliche und akademische Bildung mehr verzahnen

Die SPD-Fraktion ist überzeugt: Das Bildungssystem der Zukunft muss beide Bildungsbereiche gleich wertschätzen und zwischen ihnen gleichwertige Wege und Kombinationen ermöglichen. Für diese Haltung bekamen die SPD-Abgeordneten, die sich in der Fraktions-Projektgruppe #NeueChancen beteiligen, in den vorhergegangenen Fachdialogforen viel Zuspruch.

Konkret schlägt die SPD-Fraktion in ihrem Beschlusspapier nun vor, die Aufstiegsfortbildung beruflich Qualifizierter zu einer höheren Berufsbildung auszubauen. „Mit einem Bundesprogramm HochschuleBerufBildung wollen wir beruflich Qualifizierten passgenaue Einstiege in akademische Bildung ermöglichen“, erklärt Oliver Kaczmarek, Leiter der Projektgruppe #NeueChancen. Eine umfassende und ergebnisoffene Berufs- und Studienberatung solle junge Menschen zudem dazu ermuntern, unabhängig von Geschlecht und Herkunft die für sie richtige Bildungsentscheidung zu treffen.
 

Berufliche Aufstiegschancen für alle

In ihrem Beschlusspapier adressiert die SPD-Fraktion auch diejenigen, die gefährdet sind, von der Gesellschaft abgehängt zu werden. „Wer keine Arbeit hat, bleibt ausgegrenzt. Wir wollen allen jungen Menschen die Chance zum Einstieg ins Erwerbsleben und zur gesellschaftlichen Teilhabe geben. Deswegen muss auch die Ausbildungsgarantie umgesetzt werden“, betont Kaczmarek. Jugendlichen, die unvermittelt oder im Übergangssystem sind, werde dann ein Weg in Ausbildung aufgezeigt. Auch für junge Geflüchtete ist die Ausbildungsgarantie ein wichtiger Schritt zur Integration.

Da auch der Ausbildungserfolg entscheidend ist, spricht sich die SPD-Fraktion in ihrem Beschlusspapier dafür aus, auch die von der SPD-Fraktion mitinitiierte „assistierte Ausbildung“ und niederschwellige Angebote der Begleitung noch stärker auszubauen.

Bestätigt sehen sich die SPD-Abgeordneten nach dem Dialog mit Expertinnen und Experten in ihrer Forderung, das Kooperationsverbot im Bildungsbereich durch neue Kooperationsmöglichkeiten von Bund und Ländern zu ersetzen. Gemeinsam könne man gleiche Bildungschancen für alle Kinder und Jugendliche in Deutschland besser umsetzen.