Die SPD-Bundestagsfraktion hat einen Maßnahmenkatalog für ein Sofortprogramm vorgelegt, um allen jungen Erwachsenen durch eine Berufsausbildung eine zweite Chance zu geben. Das Sofortprogramm soll unter anderem folgende Maßnahmen umfassen:

  • Allen Jugendlichen und jungen Erwachsenen soll eine qualifizierte Ausbildung garantiert werden. Junge Menschen, die keinen betrieblichen Ausbildungsplatz gefunden haben, erhalten einen öffentlich geförderten und mit der Praxis verzahnten Ausbildungsplatz.
  • Die Förderprogramme von Bund und Ländern sollen gebündelt werden, um sie wirkungsvoller zu machen.
  • Die Arbeitsagenturen und Jobcenter sollen per Gesetz dazu angehalten werden, der Vermittlung in Ausbildung Vorrang vor der Vermittlung in Arbeit zu geben.
  • Fördermaßnahmen für Jugendliche, die sich als wirkungsvolle Instrumente bewährt haben, sollen auch für junge Erwachsene bis 35 Jahre zugänglich gemacht werden. Dazu gehören vor allem die Berufseinstiegsbegleitung, berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen sowie ausbildungsbegleitende Hilfen.
  • Außerdem sollen junge Erwachsene zwischen 25 und 35 Jahren ohne Berufsabschluss durch einen finanziellen Anreiz zur Aufnahme einer Ausbildung motiviert werden. Konkret sollen sie monatlich 150 Euro zusätzlich zum Arbeitslosengeld I bzw. Arbeitslosengeld II erhalten. Nach bestandener Zwischen- bzw. Abschlussprüfung soll eine zusätzliche Prämie gezahlt werden können.
  • Um eine Ausbildung auch berufsbegleitend oder neben der Erziehung von Kindern absolvieren zu können, will die SPD-Fraktion mehr Teilzeitausbildungsplätze fördern. Alleinerziehenden jungen Erwachsenen soll beim Nachholen eines Schul- bzw. Berufsabschlusses ein Rechtsanspruch auf einen sofortigen Kinderbetreuungsplatz garantiert werden.

Stefan Hintermeier