Die Digitalisierung weitet sich seit Beginn der 90er-Jahre in rasantem Tempo auf immer weitere Gesellschaftsbereiche aus. Sie stellt auch unser Bildungssystem in Deutschland vor neue Herausforderungen, bietet der Bildung und Wissenschaft aber vor allem enorme Chancen: neuen Zugang zu Wissen und neue Möglichkeiten zur Kommunikation und Vernetzung.

Für das lebensbegleitende Lernen bieten digitale Anwendungen enormes Potential. Um es zu nutzen, sollte die Medienkompetenz bei Heranwachsenden früh geschult werden. Dies ist gleichzeitig der beste Schutz vor den Gefahren digitaler Medien. Für die SPD-Fraktion ist klar: Bei der Teilhabe an der Digitalisierung geht es auch um die Teilhabe an Macht. Daher ist digitale Bildung der zentrale Schlüssel, um Medienkompetenz zu fördern und die „digitale Spaltung“ der Gesellschaft zu überwinden.

Die Fraktionen von CDU/CSU und SPD haben im März einen entsprechenden Antrag in den Bundestag eingebracht (Drs. 18/4422), der an diesem Donnerstag beschlossen wurde.

Der Bundestag fordert die Bundesregierung auf, die Strategie „Digitales Lernen“ in Zusammenarbeit mit den Ländern und Akteuren aus allen Bildungsbereichen weiterzuentwickeln und umzusetzen. Zudem soll sich die Bundesregierung bei den Bundesländern und der Kultusministerkonferenz dafür einsetzen, dass Ziele und Maßnahmen verbindlich – beispielsweise in einem Länderstaatsvertrag – vereinbart werden. Denn für eine flächendeckende "digitale Bildung" in Deutschland brauchen Schulen, Ausbildungsbetriebe und Hochschulen vor allem zwei Dinge: eine bessere technische Infrastruktur und einen konsequenten, pädagogisch sinnvollen Einsatz von digitalen Medien.

Jasmin Hihat