„Es ist kein Grund ersichtlich, warum noch immer zwischen hetero- und homosexuellen Eltern unterschieden wird. Wird ein Kind in eine heterosexuelle Ehe geboren, hat es automatisch zwei Elternteile – egal, ob der Mann der leibliche Vater des Kindes ist oder nicht. Wird ein Kind in eine homosexuelle Ehe geboren, muss die zweite Mutter erst ein Adoptionsverfahren unter Beteiligung des Jugendamtes und Familiengerichtes durchlaufen. Das gilt selbst dann, wenn das Kind aus einer anonymen Samenspende stammt. Sollte der leiblichen Mutter während der Geburt etwas zustoßen, nimmt die Union also eher in Kauf, dass das Kind erst einmal in die Obhut des Jugendamtes kommt, statt zur zweiten Mutter. Das ist ein Missstand, der zurecht vom OLG Celle und KG Berlin kritisiert wurde. Christine Lambrecht hat einen sehr guten Gesetzentwurf vorgelegt, der die Rechtslage der Realität des 21. Jahrhundert anpasst. Die Union muss sich jetzt einen Ruck geben und ihre Blockadehaltung aufgeben.“