Die SPD hat vorgelegt und die anderen Parteien ziehen nach. Alle Fraktionen sind sich einig, dass der Wildtierhandel endlich eingeschränkt werden muss. Auf Grundlage des SPD-Antrags wird nun ein überfraktioneller Antrag vorbereitet.
Jährlich werden zwischen 440.000 und 840.000 lebende Reptilien sowie bis zu 380.000 Süßwasserfische nach Deutschland eingeführt. Die Dunkelziffer durch Schmuggel dürfte um einiges höher sein. Viele Tiere sterben bereits auf dem Transportweg.
Unsere zentrale Forderung ist die Stärkung des Arten- und Tierschutzes. Wir wollen die Arten in den Herkunftsländern stärker schützen und erkennen die Zucht- und Schutzbemühungen der Mitglieder der Fachverbände an.
Sowohl im SPD-Regierungsprogramm als auch im Antrag fordern wir, dass die Einfuhr von im Herkunftsland geschützten Wildfängen für den kommerziellen Lebendtierhandel in die Europäische Union verboten werden muss. Auch müssen endlich falsch deklarierte Wildfänge kritisch geprüft und strenger kontrolliert werden. Denn Naturentnahmen im großen Stil führen zu unvorhersehbaren Folgen in den Ökosystemen der Herkunftsländer und in Deutschland.
Gewerbliche Tierbörsen müssen endlich geschlossen werden. Zu oft werden gefährliche Arten und Tiere mit Krankheitserregern nach Deutschland eingeführt und ohne Beratung über die richtige Haltung in Baumärkten, Gartencentern, auf Tierbörsen und über das Internet verkauft. Oftmals sind die Tierbesitzer mit der Haltung überfordert und geben die Tiere in Tierheimen und Auffangstationen ab. Diese kommen an den Rand ihrer Aufnahmekapazitäten und ihrer finanziellen Möglichkeiten.