Der Delfinschutz in Deutschland hat Vorbildfunktion für den Delfinschutz weltweit. Der internationale Artenschutz und der Tierschutz in Deutschland müssen konkret verbessert werden. Dies kann nur erreicht werden, wenn die aktuelle Diskussion um die deutschen Delfinarien weitergeführt wird – wissenschaftlich und seriös. Polemische Stellungnahmen des Sachverständigen Dr. Thomas Kauffels, reißerische Presseartikel und populistische Aktionen helfen da nicht weiter.

Der Tierbestand in den Delfinarien darf nicht durch Wildfänge gedeckt werden. Wir brauchen mehr Transparenz und endlich Zugang zu den Zuchtbüchern statt wilder Zahlenspekulationen. Wir brauchen konkrete Aufklärungs- und Bildungsarbeit statt Delfinshows. Der Schutz der Tiere in freier Wildbahn und die Forschung müssen oberste Priorität haben.

Auch eine sofortige Schließung der beiden letzten Delfinarien in Nürnberg und Duisburg würde zu kurz greifen und die eigentlichen Probleme nicht lösen. Erst wenn Nachzuchten scheitern und bestehende Tierschutzprobleme nicht angegangen werden, müssen auch die letzten beiden Delfinarien ernsthaft infrage gestellt werden.

Damit müssen auch internationale Herausforderungen angegangen werden: Die Vermüllung der Meere, Delfine als Beifänge, steigender Schiffsverkehr. Allem voran stehen der Klimawandel und dessen Auswirkungen auf gesamte maritime Ernährungskette.