Gespräch zur Lage der Filmschaffenden

Künstler müssen von ihrer Arbeit leben können

Rund 25.000 Menschen arbeiten in Deutschland in der Film- und Fernsehindustrie, davon ca. 15.000 Schauspielerinnen und Schauspieler. Und es drängen immer mehr Leute in eine Branche, die zwar als glamourös gilt, aber von sozial prekären Beschäftigungsverhältnissen und schlechter Bezahlung geprägt ist. Die Kulturpolitiker der SPD-Bundestagsfraktion haben Experten aus dem Filmgeschäft, Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter sowie Wissenschaftler eingeladen, um in einem Fachgespräch über die „Produktionsbedingungen beim Film“ zu diskutieren.

Die Berlinale ist zu Ende. Zehn Tage lang stand Berlin im Scheinwerferlicht der internationalen Filmwelt und begeisterte erneut Filmfans aus aller Welt. Doch gerade dann, wenn der rote Teppich wieder eingerollt ist, beginnt für viele Schauspielerinnen und Schauspieler und all die anderen Filmschaffenden neben und hinter der Kamera der oft schwierige Alltag: Für Filmproduktionen sowohl für Fernsehen, als auch Kino stehen immer weniger Drehtage zur Verfügung, die oft sehr lang sind; soziale Mindeststandards und Tarifverträge werden immer seltener berücksichtigt, geschweige denn anständige Honorare und Gagen für die zunehmende Zahl der freien Mitarbeiter gezahlt; die Anspruchsvoraussetzungen für den Bezug von ALG I werden nicht erfüllt; der Zugang zur Künstlersozialkasse ist schwierig; die Beteiligung aller an den Erlösen aus Aufführung und Wiederverwertung ist marginal und nicht verpflichtend geregelt usw.

Diese und viele weitere Fragen diskutierten der kultur- und medienpolitische Sprecher Martin Dörmann und der filmpolitische Sprecher Burkhard Blienert mit Vertreterinnen und Vertretern der Schauspieler, der Filmschaffenden und der Produzenten in einem internen Fachgespräch am 17. Februar 2014. An dem Gespräch nahmen auch die für Fragen der sozialen Sicherung im Ausschuss Arbeit und Soziales zuständigen Abgeordneten Ralf Kapschack und Markus Paschke teil. Neben dem Überblick über die verschiedenen Probleme ging es den Abgeordneten auch darum, ganz konkrete Ansätze für Lösungen zu finden, die in weiteren Gesprächen vertieft werden sollen. Wichtig war zudem, sowohl die Filmschaffenden und ihre Vertreter, als auch die Seite der Produzenten zu hören.

Denn letztlich – und das wurde in dem Gespräch sehr deutlich – haben alle ein gemeinsames Ziel: gute und erfolgreiche Filme zu machen, die es den Filmschaffenden ermöglichen, von ihrer künstlerischen Arbeit leben zu können.
Der SPD-Bundestagsfraktion war und bleibt es ein Anliegen, die dafür notwendigen Rahmenbedingungen zu verbessern. Wir werden diese Gespräche fortsetzen.

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