„Gemeinsam mit unserem Koalitionspartner begrüßen wir die Vorlage eines
ersten Entwurfs eines Auftrags für einen Untersuchungsausschuss zur
Aufarbeitung des 'NSA-Skandals' durch die Oppositionsfraktionen.
Auch aus Sicht der Koalition besteht die dringende Notwendigkeit, die
mögliche Verletzung von Bürgerrechten in Deutschland durch Aktivitäten
US-amerikanischer und britischer Nachrichtendienste umfassend öffentlich
aufzuklären.
Die Abhöraffäre hat viele Menschen in Deutschland verunsichert. Viele
Bürgerinnen und Bürger stellen drängende Fragen nach der Sicherheit und
Integrität der elektronischen Kommunikation. Wirtschaftsunternehmen
fürchten eine Ausspähung ihrer Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse.
Unser aller Ziel muss es daher sein, einen Untersuchungsausschuss im
Deutschen Bundestag durch einen gemeinsamen Antrag aller Fraktionen auf den
Weg zu bringen, um eine umfassende Aufklärung zu gewährleisten.
Dabei wollen wir als Koalition an einigen Stellen tiefer in die Problematik
eindringen, als dies mit dem Entwurf der Opposition bislang möglich wäre.
Es genügt aus unserer Sicht nicht, nur nach „Überwachungsaktivitäten“
zu fragen. Bereits die massenhafte und verdachtsunabhängige Erfassung und
Speicherung persönlicher Daten ist ein schwerer Eingriff in die
Freiheitsrechte unserer Bürgerinnen und Bürger.
Ein solcher Untersuchungsausschuss muss sich am Ende auch eingehend damit
beschäftigen, welche Reformen nötig sind, um die Privatheit der
elektronischen Kommunikation effektiver zu schützen und sicherzustellen,
dass im Bereich der Nachrichtendienste nicht alles, was technisch möglich
ist, auch zur Anwendung gelangt.
Unsere konkreten Formulierungsvorschläge für einen umfassenden und breit
angelegten Untersuchungsauftrag haben wir heute an die Oppositionsfraktionen
mit einer konkreten Einladung zu einem gemeinsamen Gespräch übermittelt.
Das Parlament hat in der letzten Wahlperiode schon einmal bewiesen, dass ein
Untersuchungsausschuss kein reines parteipolitisches Kampfinstrument sein
muss, sondern gerade auch zur überparteilichen effektiven Aufklärung
eingesetzt werden kann. Hieran wollen wir anknüpfen.“