SPD-Fraktionen in Bund und NRW luden zum Expertengespräch

Bund und Land für beste Bildung von Anfang an

Beim Fachforum „Bund und Land in Kinderhand“ am 7. März 2016 suchten die SPD-Bundestagsfraktion und die SPD-Landtagsfraktion NRW gemeinsam den Austausch mit 100 Fachleuten aus der Praxis. Im Zentrum stand die Frage: "Wie stellen wir uns frühkindliche Bildung und Prävention im Jahr 2030 vor und was muss auf dem Weg dahin passieren?"

Fachforum „Bund und Land in Kinderhand. Frühkindliche Bildung und Prävention im Jahr 2030“ mit der SPD-Landtagsfraktion
(Foto: Britta Lenz)

Die Projektgruppe "#NeueChancen – Wertschätzung für Bildung und Arbeit" der SPD-Bundestagsfraktion und das "Forum Gerecht" der SPD-Landtagsfraktion NRW hatten Vertreterinnen und Vertreter von Kindertagesstätten und Kindertagespflege, Familienzentren, Elternbeiräten, Trägern, Gewerkschaften, Kommunen und andere Praktikerinnen und Praktiker eingeladen, um einen Blick in die Zukunft zu wagen.

Nach der Begrüßung des SPD-Fraktionsvorsitzenden in NRW, Norbert Römer, leitete NRW-Familienministerin Christina Kampmann mit einem Impuls die Fachdiskussion ein. Bildung, Bildung, Bildung – das ist für sie das wichtigste Rezept gegen Kinderarmut und für mehr Chancengleichheit und soziale Gerechtigkeit. Mit einem neuen Gesetz möchte sie das System der frühkindlichen Bildung in NRW zukunftsfest machen.

In den Beiträgen aus der Praxis wurde vor allem eins deutlich: Frühkindliche Förderung beginnt nicht erst in der Kita, sondern bereits davor und sie muss weit darüber hinaus reichen und vor allem die Familien noch stärker in den Blick nehmen. Damit dies gelingen kann, braucht es neben einer guten Vernetzung vor allem auch mehr Personal und mehr Zeit für die Fachkräfte, um diese Aufgaben bewältigen zu können.

Stefan Schwartze, stellvertretender Sprecher der Arbeitsgruppe Familie, Senioren, Frauen und Jugend der SPD Bundestagsfraktion und Mitglied der Projektgruppe #NeueChancen, machte deutlich, dass die Herausforderungen und vor allem der qualitative Ausbau der frühkindlichen Bildung mehr Mittel im System erfordern. Dazu braucht es auch eine stärkere Beteiligung des Bundes, über deren mögliche Ausgestaltung es im Rahmen der Qualitätsdebatte weiter zu diskutieren gilt. 

In einer zweiten Diskussionsrunde standen die Fachkräfte im Mittelpunkt. Die hoch qualifizierte und motivierte Arbeit von Erzieherinnen und Erziehern, Kinderpflegerinnen und –pflegern sowie Tagespflegepersonen braucht mehr Wertschätzung und Unterstützung.

Für Oliver Kaczmarek, Leiter der Projektgruppe #NeueChancen, sind Profis für Bildung mehr als Lehrerinnen und Lehrer: Erzieherinnen und Erzieher, Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter, Sprachkursleiterinnen und –leiter. Gute Arbeit in der Bildung ist Voraussetzung für gute Qualität vor allem in der frühkindlichen Bildung, aber auch darüber hinaus. Neben der Bezahlung geht es dabei auch um Rahmenbedingungen der Arbeit, Weiterbildungs- und Entwicklungsperspektiven in den Erziehungsberufen.

In der Diskussion wurden viele Fragen aus dem Dialogpapier „Neue Einstiegschancen – Wertschätzung für Bildung und Arbeit von Anfang an“ der Projektgruppe #NeueChancen aufgegriffen. Aus dem Fachforum nimmt die Projektgruppe nun viele konkrete Anregungen mit, die in die politische Konzepterarbeitung in Berlin einfließen.

#NeueGerechtigkeit bedeutet, dass alle die gleichen Chancen auf gute Bildung haben – von der Kita bis zur Weiterbildung. Und zwar egal, woher man kommt oder was man besitzt. Was können wir tun, um unser Bildungssystem gerechter zu machen und Leistung und Talente ein Leben lang besser zu fördern?

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