Bildung für nachhaltige Entwicklung wird in Zukunft in der internationalen Bildungskooperation eine immer größere Rolle spielen, denn sie trage dazu bei, innovative und langfristig tragfähige Lösungen für nachhaltigkeitsrelevante Herausforderungen unserer Zeit zu finden. Davon sind die Parlamentarier über Fraktionsgrenzen hinweg überzeugt. Mit einem gemeinsamen Antrag (Drs. 18/4188) fordern die Fraktionen von SPD, CDU/CSU und Bündnis 90/Die Grünen die Bundesregierung daher unter anderem auf, das Weltaktionsprogramm „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ verstärkt zu unterstützen.
Das Weltaktionsprogramm knüpft an die UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung 2005 bis 2014“ an, dessen Ziel es war, das Leitbild der nachhaltigen Entwicklung in den Bildungssystemen der UN-Mitgliedsstaaten zu verankern. Die vielen erfolgreichen Projekte und Strukturen, die dadurch bereits etabliert werden konnten, gelte es nun auszubauen, heißt es im fraktionsübergreifenden Antrag.
Konkret fordern die Parlamentarier die Bundesregierung dazu auf,
- für die Durchführung des Weltaktionsprogramms ein Monitoring mit überprüfbaren Indikatoren zu etablieren,
- eine geeignete Einrichtung damit zu beauftragen, die über die staatliche Ebene hinausreichenden nationalen Aktivitäten im Rahmen des Weltaktionsprogramms zu koordinieren,
- in den Bundesministerien das Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ strategisch zu verankern,
- der Bildung für nachhaltige Entwicklung auch in der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie für den Zeitraum nach 2015 mehr Gewicht zu verleihen sowie
- mit den Ländern Bildung für nachhaltige Entwicklung stärker an Kitas, Schulen, Hochschulen und in der beruflichen Bildung zu verankern und entsprechende Programme zur Vermittlung von nachhaltigkeitsrelevanten Kompetenzen zu fördern.
Bildung und Nachhaltigkeit gehören untrennbar zusammen
Für die SPD-Bundestagsfraktion ist das Universalthema Nachhaltigkeit nicht nur eine Phrase. „Mit Bildung für nachhaltige Entwicklung nehmen wir uns vor, Bildung für die Dauer eines ganzen Lebens zu planen, und darüber hinaus“, sagte die Berichterstatterin für nachhaltige Entwicklung der SPD-Bundestagsfraktion, Saskia Esken, im Plenum. Wer Verantwortung für die Zukunft übernehmen wolle, müsse Nachhaltigkeit zur obersten Maxime machen. Und Bildung sei der Weg dazu.
2015 werde ein entscheidendes Jahr für das „Mega-Thema Nachhaltigkeit“, betonte Carsten Träger, SPD-Obmann im Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung. In Deutschland arbeite man mit Hochdruck an der Weiterentwicklung der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie des Bundes und der Erreichung der „ehrgeizigen Ziele“ in den Bereichen Umweltschutz, sozialer Zusammenhalt und wirtschaftliche Entwicklung.
Auf internationaler Ebene finden im Herbst gleich zwei richtungsweisende UN-Konferenzen statt: die Weltklimakonferenz in Paris und die Konferenz zu den „Sustainable Development Goals“ in New York.
Nur mit „nachhaltiger Bildung“ könne man „die Herzen und Köpfe“ der Bürgerinnen und Bürger weltweit für Nachhaltigkeit erreichen, stellten Esken und Träger heraus. Für die SPD-Fraktion ist daher klar: Das Thema Nachhaltigkeit muss nicht nur in Parlamenten und Gremien diskutiert werden, sondern vor allem in „Wohnzimmern“ und „Klassenzimmern“.