Esra Limbacher, stellvertretender Fraktionsvorsitzender:
Deutschland hat der EU-Kommission offiziell einen „günstigen Erhaltungszustand“ des Wolfs in der kontinentalen Region gemeldet. Damit werden rechtssichere Spielräume für Bund und Länder im Umgang mit auffälligen Tieren eröffnet, um künftig schneller und klarer auf Konflikte zwischen Naturschutz und Weidetierhaltung zu reagieren.
„Die Rückkehr des Wolfs zeigt, wie widerstandsfähig und regenerationsfähig unsere Ökosysteme sind – ein echter Erfolg für den Naturschutz. Gleichzeitig stellt sie viele Weidetierhalterinnen und -halter vor neue Herausforderungen. Naturschutz und Weidetierhaltung dürfen dabei nicht gegeneinander ausgespielt werden, sondern müssen zusammen gedacht werden.
Entscheidend ist ein vernünftiger, praxisnaher Umgang mit dem Wolf. Dazu gehören rechtssichere und schnelle Verfahren zur Entnahme von Tieren, die wiederholt Schäden verursachen, ebenso wie die Aufnahme des Wolfs ins deutsche Jagdrecht. Ebenso wichtig sind aber verlässliche, einfache und wirksame Herdenschutzmaßnahmen, die die Betriebe spürbar entlasten.
Weidetierhaltung prägt unsere Kulturlandschaften, erhält biologische Vielfalt und steht für gelebte Tradition. Damit das auch in Zukunft so bleibt, braucht es klare Regeln, gute Unterstützung und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Schutz und Nutzung.“