Was ging dir durch den Kopf als klar war, dass du in den Bundestag einziehen wirst?

Bingo! Wenigstens ich war an diesem Wochenende ein Sieger, nachdem mein Lieblingsverein Schalke bei den Bayern mit 0:4 untergegangen war.  

Der Einzug in den Bundestag bedeutet für mich einen Schritt nach oben auf der Karriereleiter. Ich bin eine der wenigen in der Fraktion, die nicht studiert haben und auch keinem Akademikerhaushalt entstammen.

Wie war dein Eindruck nach den ersten Zusammentreffen mit den anderen SPD-Bundestagsabgeordneten? Was nimmst du von den ersten Fraktionssitzungen mit?

Irgendwie war es ein bisschen wie am ersten Schultag nach den Ferien – viele bekannte und noch mehr neue Gesichter. Die ersten Fraktionssitzungen haben mir gezeigt, dass es gut ist, auch in der Bundespolitik kritisch zu bleiben, Dinge zu hinterfragen, manchmal unbequem zu sein und nicht alles als gegeben hinzunehmen. Nur so bleibt Politik lebendig. Wer wie ich Kinder hat, kennt sich mich lebhaften Diskussionen sowieso aus.

Was musstest du als neues Mitglied des Bundestages alles nach dem 22. September organisieren?

Die Frage müsste lauten: Was musste ich nicht organisieren? Besonders wichtig war es mir, dass das Büro in meinem Wahlkreis von Beginn an als Anlaufstelle für alle Bürgeranfragen funktionierte. Neben der Organisation der Büroausstattung in Erlangen und Berlin musste ich in der Hauptstadt meine Wohnung einrichten. Denn wer schläft schon gerne wochenlang auf dem Boden? Sich ohne Kompass im Dschungel des Verwaltungsapparats zurechtzufinden, war ebenfalls eine spannende Herausforderung.

Welcher Politikbereich interessiert dich? In welchem Bundestagsausschuss und in welcher Fraktionsarbeitsgruppe würdest du gern mitarbeiten?

Nachdem ich jahrelang als Betriebsrätin bei Siemens tätig war, ist mein Steckenpferd ganz klar Arbeit und Soziales. Ich könnte viel Input aus der Praxis liefern. Reizvoll wäre auch der Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, da für mich die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf eine Herzensangelegenheit ist, für die ich auf kommunaler Ebene schon seit Jahren kämpfe. Auch der Ausschuss für Gesundheit würde mich reizen, da ich aus der Medizintechnik komme und Erlangen das „Medical Valley“ in Deutschland ist.

Was ist dein selbstgestecktes Ziel in deiner ersten Wahlperiode? Was willst du für deinen Wahlkreis/dein Bundesland bewegen, und was willst du inhaltlich für das gesamte Land erreichen?

Mein persönliches Ziel ist es, mich nicht verbiegen zu lassen. Meine Art, kritisch zu hinterfragen, will ich mir erhalten. Den Wahlkreis werde ich dabei nicht aus den Augen verlieren. Der enge Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern zu Hause zeigt mir, wo der Schuh tatsächlich drückt. Kommunalpolitische Themen bleiben neben der Arbeit im Bundestag eine tragende Säule meiner Arbeit.