Während im Januar noch durchschnittlich mehr als 2.000 Menschen täglich kamen, ist die Zahl der Einreisen von Flüchtlingen nach Deutschland inzwischen drastisch gesunken auf ungefähr einhundert Menschen pro Tag. Das ist nur noch ein Prozent der Zahl, die Deutschland im vergangenen Jahr an Spitzentagen erreichte. Als Ursachen für diesen Rückgang gelten insbesondere die Schließung der Balkanroute und die EU-Türkei-Vereinbarungen. Aber auch bei der Bekämpfung der Fluchtursachen wurde einiges getan.

Maßnahmen auf deutscher und europäischer Ebene greifen

Laut Innenministerium ist die Zahl der in Deutschland Asylsuchenden im ersten Halbjahr 2016 zwar insgesamt noch hoch, sie sei aber im Vergleich zum Vorjahr stark rückläufig. Von Anfang Januar bis Ende Juni dieses Jahres wurden im EASY-System* insgesamt 222.264 Neuankömmlinge registriert, wie Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) mitteilte. 

Die meisten dieser Asylbewerber sind Bürgerkriegsflüchtlinge aus Syrien. Auf Platz zwei und drei der Herkunftsländer liegen Afghanistan und Irak, gefolgt von den Ländern Iran, Russische Föderation, Eritrea, Somalia, Pakistan, Nigeria und Marokko. 

Unter den Antragstellerinnen und Antragstellern sind im Gegensatz zum letzten Jahr auch immer mehr Frauen und Kinder.

Im Juni 2016 wurden rund 16.335 Asylsuchende neu erfasst. Das ist ein leichter Anstieg gegenüber den zwei Vormonaten, aber drastisch weniger als noch zu Beginn des Jahres (Mai: 16.281, April: 15.941, März: 20.608, Februar 2016: 61.428, Januar 2016: 91.671).

Regelmäßige Statistiken liefert das BAMF

Aktuelle Informationen zu gestellten Asylanträgen in Deutschland und den Entscheidungen liefert das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF):
>> Zur monatlichen BAMF-Asylgeschäftsstatistik

Mehr zur Halbjahresbilanz 2016 finden Sie auf der Seite des Bundesministeriums für Inneres:

>> Zur BMI-Pressemitteilung vom 08.07.2016: "396.947 Asy­lan­trä­ge im ers­ten Halb­jahr 2016"

Mehr zum "integrierten Flüchtlingsmanagement" des BAMF:

Zeige externes Medienelement:
Erklärfilm "Integriertes Flüchtlingsmanagement in Deutschland"
Quelle: Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)

 

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*Ankommende Asylsuchende werden zunächst im sogenannten EASY-System des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF) registriert, einer Software, die die Verteilung der Asylsuchenden auf die Erstaufnahme-Einrichtungen in den Bundesländern regelt. Bei den EASY-Zahlen sind Fehl- und Doppelerfassungen nicht ausgeschlossen, wegen der zu diesem Zeitpunkt noch fehlenden erkennungsdienstlichen Behandlung und Erfassung der persönlichen Daten.