Landwirtschaft ist nicht klimaneutral

Der Klimawandel ist eine zentrale Herausforderung für die Agrarpolitik. Nur eine nachhaltige Landwirtschaft ist auch eine klimafreundliche Landwirtschaft. Augenblicklich ist die landwirtschaftliche Produktion nicht klimaneutral. Es ist Zeit zu handeln. Durch ein Sofortprogramm müssen die größten Treibhausgasquellen der Landwirtschaft geschlossen werden und für alle übrigen benötigen wir eine Strategie zu deren Reduzierung. Eine Voraussetzung dafür ist die ehrliche Bennnenung der in der Landwirtschaft erzeugten Treibhausgasmengen und ihren Anteil an der Gesamtmenge ehrlich zu bennen. Die selbstgesteckten Ziele in der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie hinsichtlich der Begrenzung des Stickstoffüberschusses werden bislang deutlich verfehlt. Deshalb ist es zwingend notwendig auch für die Landwirtschaft eine Festlegung konkreter Reduktionsziele festzulegen und die die Landwirtschaft in das Regime zur Minderung von Treibhausgasen einzubeziehen.

Umwandlung von Grünflächen, Sümpfen und Mooren usw. eingrenzen

Die Trockenlegung von Sümpfen und Mooren zur landwirtschaftlichen Nutzung, die Abholzung von tropischen, subtropischen und borealen Wäldern (die Nadelwälder, die in den nördlichsten Regionen wachsen), der Umbruch von Grünland und Brachflächen, der intensive Ackerbau mit engen Fruchtfolgen und Monokulturen, der starke Einsatz von synthetischen Düngemitteln und die intensive Tierhaltung tragen nachweislich zum Klimawandel bei. Dabei nimmt der Grünlandumbruch sogar wieder zu und extensive Bewirtschaftungsmethoden geraten zunehmend unter Druck. Deshalb fordern wir eine flächendeckende Genehmigungspflicht für jeglichen Umbruch von Grünland und ein generelles Umbruchverbot auf feuchten und anmoorigen Standorten.

Düngeverordnung verschärfen

Es ist notwendig, die Anforderungen an die Landwirtschaft klar zu formulieren, die zur Reduktion der klimarelevanten Emissionen führen und die Land- und Forstwirtschaft bei der Anpassungsfähigkeit an die unvermeidlichen Folgen des Klimawandels zu unterstützen. So ist auch die Düngeverordnung zu verschärfen und die Stickstoffüberschüsse sind auf 50 kg N/ha zu begrenzen. Gleichzeitig muss die Düngemittelverordnung konsequent angewandt, die Einhaltung kontrolliert und Verstöße mit wirksamen Sanktionen versehen werden.

Verbraucherinnen und Verbraucher aufklären

Die nachhaltige Erzeugung muss Hand in Hand mit einem nachhaltigen Konsum gehen, der faire Erzeugerpreise generiert. Daher ist die Aufklärung der Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wichtig, wie die Erarbeitung einer Grundlage, um der Land- und Forstwirtschaft die Bereitstellung von gesellschaftlich gewünschten Leistungen auf einer nachvollziehbaren, verständlichen Basis vergüten zu können.

Der gesamte Forderungskatalog der SPD-Bundestagsfraktion kann im Antrag nachgelesen werden.