2009 hat die Bundesregierung dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) die Verantwortung für die Asse übertragen, mit der Vorgabe, die sichere Schließung der Anlage nach den Maßstäben des Atomrechts zu erreichen. Nach jetzigem Kenntnisstand ist dies nur durch eine Rückholung der Abfälle gewährleistet. Durch den schlechten baulichen Zustand ist Eile geboten.

Die SPD-Bundestagsfraktion fordert, die Atommüll-Fässer aus der Schachtanlage Asse II schneller zurückzuholen. In einem Antrag (Drs. 17/8351), der in den bundestag eingebracht wurde kritisieren die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, dass es bei der Rückholung der Fässer durch die strikte Anwendung des Atomrechts zu Verzögerungen komme. Die Fraktion drängt daher darauf, innerhalb der nächsten sechs Wochen eine „Task Force“ einzurichten, in der neben Bundes- und niedersächsischem Landesumweltminister auch der Präsident des für die Asse II zuständigen BfS sowie Vertreter von Bürgerinitiativen vertreten sein sollen. Sie sollen prüfen, ob zur Gefahrenabwehr die einschlägigen Paragraphen des Atomgesetzes herangezogen werden können, heißt es in dem Antrag.

Bei der Rückholung der Fässer aus der Asse II wird aus Sicht der SPD-Bundestagsfraktion nicht ausreichend berücksichtigt, dass es dabei nicht um die Genehmigung eines neuen Endlagers gehe, sondern um die Abwendung von Gefahren aus einem nicht genehmigungsfähigen Endlager. Unter anderem komme es in der Asse II momentan zu Verzögerungen beim Anbohren einer Einlagerungskammer und bei der Installation einer eigenen Luftzerlegungsanlage.

Selbst die CDU bemerkt mittlerweile die sträfliche Vernachlässigung der Asse-Problematik durch den zuständigen Bundesminister Röttgen. Wie dringlich sich die Situation mittlerweile zuspitzt, belegt die Stellungnahme verschiedener CDU-Politiker aus der Asse-Region an den eigenen Bundes-Umweltminister, dass dieser es bislang "an Führung hat mangeln lassen".