„44 Medaillen, davon 11 in Gold. Diese Bilanz der Deutschen Olympiamannschaft wird ergänzt um die vielen Finalteilnahmen und die teilweise sensationellen Qualifikationen für die Spiele“, sagt Martin Gerster, sportpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion.

Gerster resümiert: „Olympia in London 2012: Das waren tolle Spiele in einer beeinduckenden Atmosphäre. Das waren fantastische Leistungen über die ganze Bandbreite des Sports. Einfach eine klasse Stimmung! London war und ist ein großartiger Gastgeber - auch bei den paralympischen Spielen.“

Olympia 2012 stehe für ein riesiges Fest mit sportlichen Wettbewerben auf höchstem Niveau. Was bleibe, sei „der Eindruck einer Performance, die die beste Werbung für Großbritannien in aller Welt“ sei.

Gerster würdigt neben den Athletinnen und Athleten vor allem auch die zehntausenden freiwilligen Helfer, die sogenannten Volunteers. Sie hätten dazu beigetragen, diese Spiele zu einem einmaligen Erlebnis zu machen – ein Engagement ohne Bezahlung, bei dem die Freude und das Gemeinschaftsgefühl an erster Stelle stünden, viele Helferinnen und Helfer hätten sogar ihren Urlaub geopfert, sagt Gerster.

Aus seiner Sicht waren die deutschen Höhepunkte das fulminante Hockeyfinale mit Gold für Deutschland, das packende Beachvolleyballfinale mit Gold für Deutschland und die absoluten Spitzenleistungen der deutschen Leichtathletinnen und Leichtathleten.

Ein Kompliment auch zum guten Abschneiden der britischen Mannschaft. Gerster: „Wir gatulieren Großbritannien zu seinen Erfolgen.“

Die Sozialdemokratinnen und –demokraten schauen nun gespannt auf die paralympischen Spiele in London vom 29. August bis 9. September 2012. Für die SPD-Fraktion ist klar: Das deutsche Team ist hervorragend aufgestellt. Die Abgeordneten wünschen den Sportlerinnen und Sportlern viel Erfolg.

Medaillenziele entbehrten jeder realistischen Grundlage

Martin Gerster stellt aber auch klar: „Die Zielvereinbarungen zwischen dem Bundesministerium des Innern (BMI) und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) beziehungsweise zwischen den Fachverbänden und dem DOSB bleiben weiterhin geheim.“ Das sei ein Wermutstropfen.

Die Darbietung der sogenannten Medaillenziele sei ein notgedrungener Schritt in die richtige Richtung gewesen, so der Sportpolitiker weiter. „Auch wenn Bundesinnenminister und DOSB mit dem zögerlichen Verfahren bis zur Veröffentlichung der Tabelle nicht die beste Figur abgegeben haben.“

Nicht nur die Form, auch der Inhalt lassen nach Gersters Einschätzung zu wünschen übrig: Die nun offengelegten Medaillenziele entbehrten jeder realistischen Grundlage und sorgten für Enttäuschung und Unsicherheit. Gerster: „Sportlerinnen und Sportler geben ihr Bestes und verdienen eine gerechte und angemessene Förderung. Eine Förderung in der Vorbereitung und eine Wertschätzung der enormen Leistung, die sie innerhalb einer Olympiade erbringen. Allein die Qualifikation für Olmypia ist ein Riesenerfolg, der entsprechend honoriert werden muss.

Für die SPD-Fraktion ist es von großer Bedeutung, auch den Trainerinnen und Trainern mehr Anerkennung zuteil werden zu lassen. Deshalb fordert sie, die Gehälter für Bundestrainerinnen und -trainer anzupassen, also angemessen zu erhöhen.
Die Kriterien für die künftigen Zielvereinbarungen mit Blick auf Rio 2016 müssen reformiert und an die Wirklichkeit angepasst werden. Allerdings darf bezweifelt werden, ob der DOSB überhaupt zu einer solchen Reform in der Lage ist.

Nicht zuletzt die massive Kritik einiger Athletinnen und Athleten am deutschen Fördersystem bestärken die sozialdemokratische Forderung, dass das System optimiert  werden muss.

Die SPD-Fraktion will, dass Deutschland weiterhin erfolgreich im Sport ist. Dafür bedarf es Verbesserungen in der Sportförderung, die Vertrauen und Zuversicht in den Sport schaffen.