Das Quartier, der Stadtteil als direktes Wohn- und Lebensumfeld, hat dabei großen Einfluss auf die Perspektiven, Entwicklungs- und Entfaltungsmöglichkeiten der Menschen, die dort leben. Denn Chancengleichheit beginnt damit, dass alle Menschen in einem anregenden, fördernden und sicheren Quartier mit guter Infrastruktur im nahen Umfeld leben können, erklären Marina Kermer, Leiterin des Fraktionsprojekts #NeueLebensqualität, und Michael Groß, baupolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion.Stabile Nachbarschaften mit einer guten sozialen und kulturellen Mischung bieten die beste Grundlage für mehr Zusammenhalt in der Gesellschaft. Sie müssen gepflegt und gefördert werden.
Ein breit angelegter Dialolgprozess mit Fachleuten aus Politik und Gesellschaft und interessierten Bürgerinnen und Bürgern, hat der SPD-Bundestagsfraktion bestätigt, dass der Zugang zu öffentlichen Grünanlagen und geringe Lärmbelastungen wichtiger Bestandteil von erfahrbarer Umweltgerechtigkeit in den Stadtteilen sind. Räume, Personen und Netzwerkstrukturen, die ein Miteinander im Quartier ermöglichen, wie zum Beispiel Stadtteilzentren und Quartiersmanager sowie das ehrenamtliche Engagement, will die SPD-Fraktion deshalb stärker unterstützen.
Begegnungsorte, Bundesstiftung, Bürgerbeteiligung
Auch gut ausgestattete Schulen und Kitas sind wichtige Ankerpunkte im Quartier und können eine Funktion als Nachbarschaftszentren erfüllen. Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich für gute Ganztagsschulkonzepte ein, die gesundheitsfördernd und integrierend wirken. Sie leisten einen wichtigen Beitrag für gleiche Bildungschancen. Der qualitative Ausbau von Bildungseinrichtungen als Orte mit hoher Lebensqualität ist das Ziel. Investitionsprogramme für Sanierungsmaßnahmen und Förderungen, die eine verstärkte Öffnung der Schulen ins Wohnumfeld unterstützen, helfen Bildungseinrichtungen ihrem Anspruch als wichtige Lebenswelten für Kinder und Jugendliche gerecht zu werden.
Die Entwicklung sozialer Quartiere ist eine gemeinsame Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen. Die SPD-Fraktion spricht sich daher für die Einrichtung einer Bundesstiftung „Soziale Stadt“ aus. Sie soll eine partnerschaftliche Zusammenarbeit von Staat, Zivilgesellschaft und Wirtschaft fördern, verstetigen und einen effektiven Mitteleinsatz auf Quartiersebene sicherstellen.
Gelungene Quartiersentwicklung aktiviert die Bewohnerinnen und Bewohner, die über ihre eigene Wohnsituation, die eigenen Lebensbedingungen und die Risiken und Chancen kompetent reden können. Die SPD-Bundestagsfraktion will die Kommunen bei der Entwicklung von Beteiligungsformaten und anderen Instrumenten unterstützen, damit eine frühzeitige Einbindung der Bewohnerinnen und Bewohner in Quartiersentwicklungsprozessen in Deutschland zum Standard wird, betonen Kermer und Groß.