Die Freude unter den Sportlerinnen und Sportlern war groß, als die Enthüllung des Schildes an der Eingangstür nahte. Alle können nun sehen, dass dies der offizielle Treffpunkt für das Ski-Alpin-Team von Captain Michael Hipp ist. Zu den Gästen zählten Persönlichkeiten wie Martin Braxenthaler (Weltmeister Ski alpin), Michael Hipp, Thomas Nolte (Weltmeister Ski alpin), Andrea Rothfuss (Weltmeisterin Ski alpin), Anna Schaffelhuber (Weltmeisterin Ski alpin), Gerd Schönfelder (Weltmeister Ski alpin), Justus Wolf.

Von offizieller Seite kamen neben Friedhelm Julius Beucher, ehemaliger Vorsitzender des Sport-Ausschusses und amtierender Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, Michaela Engelmeier-Heite, Vizepräsidentin des Deutschen Judobundes, Achim Maris von Gesundheit adhoc, Thomas Rugo von Panta Rhei, Gregor Döpke und Karin Schwarz von der DGUV, Laura Löffler vom DRS und viele mehr.

Auch die SPD-Bundestagsfraktion war prominent vertreten: Neben Martin Gerster, Sprecher der AG Sport, kamen Christine Lambrecht, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion im Bundestag, Axel Schäfer, ebenfalls Fraktionsvize, Dagmar Freitag, Vorsitzende des Sportausschusses, Gabriele Fograscher, Mitglied des Sportausschusses und andere mehr.

"Stammlokal Ski alpin"

Gefeiert wurde aber nicht nur die Einweihung, sondern auch die Wahl zum Behindertensportler des Jahres 2011, die am 26. November stattfand. Verliehen bekamen den Preis Anna Katharina Schaffelhuber, Gerd Schönfelder und die Nationalmannschaft der Basketball-Damen. Schließlich wurde außerdem die Verleihung des German Paralympic Media Award 2011 durch den Präsidenten des Deutschen Bundestages, Norbert Lammert, gefeiert.

Die Fraktion hatte mehrere Tische im hinteren Bereich der Kneipe reserviert, sodass alle gemütlich beisammen sitzen konnten. Das hatte den Vorteil, dass jeder mit seinen Sitznachbarn problemlos ins Gespräch kommen konnte; dabei ließen sich etliche spannende Gedanken sammeln. „Es ist schön zu sehen, dass alle miteinander reden, hier wird keiner ausgegrenzt“, sagte Freidhelm Julius Beucher fröhlich beim Abendessen. Seit Jahren kämpfte der Ex-Abgeordnete für die „Ständige Vertretung“ als Stammlokal – wo sonst gibt es so leckeres Kölsch? „Nun haben wird es geschafft, ich freue mich so mit euch“, sagte er und sprach einen Toast auf alle Anwesenden aus.

Nach dem Essen ging es hinaus vor die Tür, wo die Sportler das Schild an der Fassade enthüllten. „Stammlokal Ski alpin“ ist nun für jeden Gast in fetten Lettern zu lesen.

Dieser feierlichen Stunde ging ein jahrelanges Vorspiel voraus. Denn schon seit langem lädt die SPD-Fraktion behinderte Sportler zum Austausch ein. „Dann hatten wir die Idee der symbolischen Schildenthüllung“, erzählte Beucher. Verbunden wurde dieser symbolische Akt mit einem geselligen Beisammensein und einem intensiven Austausch über die Situation des Behindertensports am nächsten Tag. In der Parlamentarischen Gesellschaft, gegenüber vom Reichstagsgebäude, tagten die Sportler, ihre Teamchfes, die Verbandsvertreter und die Abgeordneten der AG Sport und diskutierten, was sich wie an der Wahrnehmung und Akzeptanz des Behindertensports verändern lässt, im Breiten- wie im Leistungssport. Von dem Treffen gingen, so Martin Gerster, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, wichtige Impulse für die politische Arbeit aus.

Es sei geboten, den Behindertensport in seiner Akzeptanz weiter nach vorne zu bringen, betonte Gerster. Michaela Engelmeier-Heite ergänzte, dass es verstärkt nun darauf ankomme, mehr Öffentlichkeit herzustellen, auf die unglaublichen Erfolge hinzuweisen. Es könne auch nicht sein, dass es für den Behindertensport finanziell schlechter laufe als für den normalen Sport. „Die Prämien müssten die gleichen sein, auch die Werbepartner müssten mehr Engagement zeigen“, sagte die Judo-Präsidentin. „Man muss sich klarmachen, das hier sind Spitzensportler, Martin Braxenthaler zum Beispiel ist eine Ikone.“ Braxenthaler, der in Engelmeiers Nähe saß, lächelte verlegen. Ihm kommt es darauf an, mehr Menschen für seinen Sport, seine Leidenschaft zu begeistern. „Im Fernsehen kommen wir oft zu kurz, weil es viele Zuschauer langweilt“, glaubt Braxenthaler. Die Reglements müssten verkürzt werden, die Dramaturgie gesteigert. „Wenn es Mann gegen Mann geht, das fasziniert die Zuschauer, das wollen sie sehen“, glaubt der dreifache Sportler des Jahres.

Treffen nun jedes Jahr

Die Probleme bei der medialen Darstellung sieht auch Friedhelm Beucher. „Die Politik muss mittels ihrer Sitze in den Verwaltungsgremien der Sender die notwendige Sensibilisierung für den Behindertensport erreichen, vor allem muss der Leistungssport finanziell stärker gefördert werden – da muss die Politik ran“, sagte er. Denn wer Leistungssport betreibe, habe keine Zeit mehr für eine klassische Ausbildung. „Eine duale Karriere, also die Ausbildung mit dem Sport verbinden, das muss möglich sein“, forderte Beucher.

Martin Gerster sagte zum Abschluss, dass die beiden Tage voller Herzlichkeit gewesen seien, dass womöglich sogar Freundschaften entstanden seien zwischen Politikern und Sportlern. Nicht zuletzt, um als Politiker weiter zu lernen, will Gerster diese Treffen nun jährlich organisieren.