Für Frauen ist es außerdem schwieriger, in den von Männern dominierten Hierarchiestrukturen der Arbeitswelt aufzusteigen. Dies führt zu extrem niedrigen Frauenanteilen in Aufsichtsräten und Führungsetagen. Oftmals liegen sie bei weniger als zehn Prozent. Derartige Missstände dürfen keinesfalls mit unterschiedlicher Motivation von Männern und Frauen oder gar mangelnder Qualifikation von Frauen begründet werden.

In dieser Situation immer noch auf Appelle zur Selbstverpflichtung der Wirtschaft zu setzen wie das Union und FDP seit vielen Jahren tun, ist naiv und unverantwortlich. Dies hat die Vergangenheit gezeigt. Wir brauchen eine klare, zielführende Lösung: Eine verpflichtende Quote von mindestens 40 Prozent Frauen in Aufsichtsräten und Betriebsvorständen.

In einer ersten Stellungnahme zu der Petition äußerte sich das Familienministerium ähnlich schwammig und unentschlossen wie Schwarz-Gelb im Koalitionsvertrag. Die Rede ist von „Flexiquoten“, „Pflicht zur Selbstverpflichtung“ und „Stufenmodellen“. Unions- und FDP-Politiker versuchen immer wieder, die Bürger mit derartigen leeren Worten zu blenden und mit Scheinlösungen abzuspeisen - anstatt klare Lösungen zu finden.

Wenn Bürger ihren Unmut über die schwarz-gelbe Politik in Petitionen äußern, ist das für Abgeordnete der SPD mehr als verständlich. Wir fordern die Bundesregierung auf, endlich konsequent zu handeln und eine unumgängliche Frauenquote einzuführen. Die eingegangene Petition ist eine weitere Chance, diesem Bürgeranliegen lautstark Nachdruck zu verleihen. So lange die krasse Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt besteht, wird die SPD-Bundestagsfraktion dem Kampf für gerechte Quoten und gegen die Tatenlosigkeit der Regierung auch im Petitionsausschuss nicht aus dem Weg gehen.