Wir wollen das europäische Agrarmodell der multifunktionalen Landwirtschaft stärken. Die nationale Landwirtschaftspolitik wird weiterentwickelt zu einer umfassenden Politik zur Entwicklung ländlicher Räume. Wir fordern eine verlässliche Finanzierung in der EU-Finanzperiode 2014-2019 und die Entbürokratisierung der Landwirtschaftspolitik. Wir setzen uns für eine starke Gemeinsame Agrarpolitik der EU nach 2013 ein und auch für die Weiterentwicklung des bisherigen Zwei-Säulenmodells (Marktordnung und Entwicklung des ländlichen Raumes). Alle staatlichen Transferleistungen an die europäische Landwirtschaft sollen zukünftig qualifiziert werden, d.h. es werden konkrete, gesellschaftlich gewünschte Leistungen entlohnt. Dazu gehören vor allem Leistungen in den Bereichen des Klimaschutzesz, der Erhaltung der Biologischen Vielfalt und der Bodenfruchtbarkeit sowie des Umwelt-, Verbraucher- und Tierschutzes.

Wir fordern, dass die Struktur für die Direktzahlungen neu ausgerichtet wird. Ein einheitlicher Sockelbetrag soll für Leistungen gewährt werden, welche die europäische Landwirtschaft vom Weltmarkt abheben. Darauf aufbauend kann die Förderung für benachteiligte Gebiete gewährt werden und definierte Leistungen können aus einem Leistungskatalog der EU, insbesondere die neuen Herausforderungen betreffend, fakultativ hinzukommen. Die 2. Säule wird inhaltlich und finanziell zu einem umfassenden und wirkungsstarken Politikansatz zur integrierten Entwicklung ländlicher Räume ausgebaut. Eine regelmäßige Evaluation der öffentlichen Gelder ist notwendig. Das Kontrollsystem wird durch ein verbindliches Zertifizierungssystem nach dem Beispiel des ökologischen Landbaus ausgestaltet. Die Ko-Finanzierungsmodalitäten müssen so ausgestaltet werden, dass auch finanzschwache Regionen in die Lage versetzt werden, das Maßnahmenspektrum der EU anwenden zu können.