Für die SPD-Bundestagsfraktion war und ist die Integration eines Mindestmaßes an Naturschutz auf der gesamten Waldfläche unabdingbar. Gemeinsam mit Verbändevertretern fordern wir weiterhin die Verankerung der guten fachlichen Praxis im Bundeswaldgesetz. Es kann auch nicht trösten, dass das Bundeswaldgesetz an der ein oder anderen Stelle an Effizienz gewinnt. Als Resultat aus naturschutzfachlicher Sicht bleibt es ein Fossil aus dem Jahre 1975. Mit keinem Federstrich werden die Ursachen der Missstände in unseren deutschen Wäldern bekämpft.
Union und FDP haben nur die Waldwirtschaft im Blick
Mit unserem Antrag stellen wir eine klare sozialdemokratische Position einer unzureichenden Bundesratsinitiative und der schwarz-gelben Koalitionsvereinbarung gegenüber. Union und FDP geht es nur um geringfügige Änderungen bei der Verkehrssicherungspflicht, die Definition Kurzumtriebsplantagen (Schnellwuchsplantagen zum Anbau schnell wachsender Bäume und Sträucher, um in kurzer Zeit den nachwachsenden Rohstoff Holz zu erzeugen) und die Vermarktungsmöglichkeit für forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse. Das greift zu kurz.
Unser Wald hat viele Funktionen
Etwa ein Drittel der Landesfläche Deutschlands ist mit Wald bedeckt. Mit einer Waldfläche von 11,1 Millionen Hektar und einem Holzvorrat von 3,4 Milliarden Kubikmeter besitzt Deutschland die vorratsreichsten Wälder Europas. In der Forst- und Holzwirtschaft arbeiten deutschlandweit rund 570.000 Menschen. Die sozioökonomische Bedeutung des Forst-Holz-Sektors ist in einigen strukturschwachen ländlichen Räumen, wie z.B. dem Hochschwarzwald oder dem Hochsauerland, besonders wichtig. Aber die Bedeutung der Wälder für unsere Gesellschaft geht weit über das Wirtschaftliche hinaus. Die Begriffe der Nachhaltigkeit und Multifunktionalität wurden nicht zufällig erstmals in der Forstwirtschaft gebraucht. Wälder haben neben ihrer Nutzfunktion Einfluss auf das regionale Klima. Sie sind am Temperatur- und Luftausgleich beteiligt und fungieren als Kohlenstoffspeicher. Sie sind ein Puffer- und Filtersystem, weshalb 65 Prozent der Trinkwassereinzugsgebiete in Wäldern liegen. Sie dienen ca. 4.300 Pflanzen- und Pilzarten und mehr als 6.700 Tierarten als Lebensraum.
Bundeswaldgesetz an Nachhaltigkeits- und Biodiversitätsstrategie anpassen
In unserem Antrag „Bundeswaldgesetz nachhaltig gestalten – Schutz und Pflege des Ökosys-tems für heutige und künftige Generationen“ stellen wir eine klare sozialdemokratische Position dem unzureichenden schwarz-gelben Konzept gegenüber. Union und FDP geht es nur um geringfügige Änderungen bei der Verkehrssicherungspflicht, die Definition Kurzumtriebsplantagen (Schnellwuchsplantagen zum Anbau schnell wachsender Bäume und Sträucher, um in kurzer Zeit den nachwachsenden Rohstoff Holz zu erzeugen) und die Vermarktungsmöglichkeit für forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse. Das greift zu kurz. Wir wollen das Bundeswaldgesetzes an die Nachhaltigkeits- und Biodiversitätsstrategie anpassen und die „gute fachlichen Praxis” einführen. Es ist notwendig, nachhaltige Nutzungsstrategien für Waldbiomasse zu entwickeln. Und wir wollen prüfen lassen, welche Möglichkeiten bestehen, unbewirtschaftete Schutzgebietsflächen aus öffentlichem Wald dauerhaft zu sichern.