Deutschland hat sich mit der Ratifizierung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen 2009 verpflichtet, die Umsetzung von Barrierefreiheit zu gewährleisten. Bei Unterkünften, Freizeitangeboten, Verkehr und Kommunikation müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit Menschen mit Behinderung möglichst selbständig reisen können.
Neben Reisenden mit amtlich anerkannten Behinderungen profitieren auch ältere Menschen mit Mobilitäts-, Seh- oder Hörproblemen von gut erreichbaren Hotels, Gaststätten und Museen sowie von barrierefreien Verkehrsmitteln. Gleiches gilt für Familien mit kleinen Kindern. „Barrierefreiheit ist für 10 Prozent der Bevölkerung zwingend erforderlich, für über 30 Prozent hilfreich und für 100 Prozent komfortabel – diese Erkenntnis muss zum Maßstab der Förderung von barrierefreiem Tourismus werden“, schreibt die SPD-Fraktion in ihrem Antrag.
Die Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten fordern über 30 Maßnahmen zur besseren Koordinierung und gezielten Förderung von barrierefreiem Tourismus. Zur besseren Koordinierung schlägt die SPD vor, gemeinsam mit Ländern und Kommunen einen vom Bund koordinierten Masterplan zu entwickeln und umzusetzen. Dabei sollen Betroffene und Verbände einbezogen werden. Die Nationale Koordinationsstelle Tourismus für Alle e.V. soll zu einer Kompetenzstelle für barrierefreien Tourismus ausgebaut und dauerhaft finanziell gefördert werden.
Barrierefreiheit soll als Vergabekriterium für öffentliche Fördermittel gestärkt und der Umbau von gastronomischen und touristischen Einrichtungen durch ein Zuschussprogramm der KfW Bankengruppe unterstützt werden. Darüber hinaus fordert die SPD bessere Vorgaben zur Barrierefreiheit von Gebäuden sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Barrierefreiheit im Schienenfernverkehr und im öffentlichen Nahverkehr.
Außerdem sollen barrierefreie Tourismusangebote stärker bekannt gemacht und ein bundesweites Gütesiegel „Barrierefreier Tourismus für alle“ eingeführt werden.