„In der heutigen Anhörung im Innenausschuss zum Gesetzentwurf von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP zur Absenkung des aktiven Wahlalters auf 16 Jahre bei der Europawahl haben die Sachverständigen klargestellt, dass es keinen überzeugenden Grund gibt, jungen Menschen ihr Recht zur Mitbestimmung weiterhin zu verweigern. Durch politikwissenschaftliche Studien wurde das vorgeschobene Argument eindrucksvoll widerlegt, dass 16- und 17-Jährigen die nötige Reife zur Teilnahme an einer Wahl fehlte. Die Gegenargumente konnten auch die Widersprüchlichkeit nicht ausräumen, dass auf kommunaler und Landesebene in einigen Bundesländern 16- und 17-Jährige bereits wählen dürfen, ihnen dieses Recht bei anderen Wahlen aber verweigert wird. Die heute vorgetragenen Gegenargumente wurden gleichermaßen im Jahr 1970 vorgebracht, als unter Bundeskanzler Willy Brandt das Wahlalter zum Deutschen Bundestag von 21 auf 18 Jahre gesenkt wurde, und konnten auch heute nicht überzeugen. Wir denken, dass es nun wieder an der Zeit ist, mehr Demokratie zu wagen. Deshalb werden wir als Koalitionsfraktionen das aktive Wahlalter für das Europäische Parlament auf 16 Jahre senken.“