Die Ampelkoalition setzt ein weiteres Ziel des Koalitionsvertrags um und unterstützt gemeinsam mit der CDU/CSU Fraktion, dass die Weltgesundheitsorganisation (WHO) reformiert und gestärkt wird. Der SPD-Fraktion war es besonders wichtig, die WHO stärker darin zu unterstützen, den gesundheitlichen Auswirkungen der Klimakrise und dem Biodiversitätsverlust im Sinne des One Health Konzepts adäquat zu begegnen. Außerdem ist es für uns zentral, dass die Pflichtbeiträge der Mitgliedsstaaten an die WHO tatsächlich auf ein ausreichendes Niveau angehoben werden. Damit soll sie zielgerichteter, flexibler und effektiver im Sinne der Weltgemeinschaft arbeiten können.
Heike Baehrens, gesundheitspolitische Sprecherin:
„Die massiven globalen Auswirkungen der Covid-19 Pandemie haben gezeigt, dass die Weltgemeinschaft eine starke und handlungsfähige WHO braucht. Nur so ist sie für heutige und zukünftige Herausforderungen bestmöglich gewappnet. Der fortschreitende Klimawandel und der Verlust von Biodiversität erhöhen das Risiko weiterer Pandemien durch die Übertragung sogenannter Zoonosen von Wild- und Nutztieren auf den Menschen. Hierauf muss wesentlich mehr Augenmerk gelegt werden im Sinne des One Health Ansatzes. Auch deshalb unterstützt der Antrag der Ampelfraktionen die Erarbeitung einer globalen Pandemieübereinkunft und die Überarbeitung der Internationalen Gesundheitsvorschriften der WHO - mit dem Ziel, Pandemien weitestgehend vorzubeugen, sich ausreichend auf Gesundheitskrisen vorzubereiten und gemeinsam adäquat auf solche reagieren zu können.“
Tina Rudolph, zuständige Berichterstatterin:
"Die WHO muss in die Lage versetzt werden, noch schneller als bisher vor Gefahren warnen zu können oder beispielsweise durch das Vorhalten von Laborkapazitäten ihre Mitgliedsstaaten besser unterstützen zu können. Menschen sollen weltweit die besten Möglichkeiten der Vorbeugung, des Schutzes und die bestmögliche Gesundheitsversorgung haben. Dazu gehört auch, Mechanismen zu vereinbaren, die zielgerichtete Forschung und Entwicklung global stärken. Ziel sollte auch eine global gerechte Verteilung von medizinischen Gegenmaßnahmen wie Impfstoffen, Medikamenten, Diagnostika, medizinischer Schutzausrüstung, Beatmungsgeräten oder sonstigen notwendigen medizinischen Gütern sein. So wichtig wie eine Aufstockung der Finanzbeiträge an die WHO, ist deshalb auch eine Stärkung der Zusammenarbeit mit globalen Akteuren. Globalen Herausforderungen muss man gemeinsam, global und solidarisch begegnen. Eine schlagkräftige und effektive WHO ist deshalb in unser aller Interesse."