Carsten Träger, umweltpolitischer Sprecher:
Mit der heutigen Verabschiedung des Koalitionsantrages zum stärkeren Schutz von Elefanten vor Wilderei unterstützen wir die Verhandlungsposition der Bundesregierung und der EU bei der Internationalen Artenschutzkonferenz CITES (Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten frei lebender Tiere und Pflanzen) Ende August. Insbesondere darf es zu keiner Lockerung bei den Elfenbein- und Nashorn-Handelsverboten kommen.
„Jährlich werden immer noch mehr als 1.000 Nashörner und über 20.000 Elefanten, insbesondere in Afrika gewildert. Dies hat verheerende Auswirkungen auf den Erhalt dieser Arten und auf die Biodiversität.
Mehrere afrikanische Staaten werden auf der CITES-Konferenz Anträge stellen, die auf eine Lockerung der geltenden Elfenbein- und Nashorn-Handelsverbote abzielen. Wir sind uns mit dem Bundesumweltministerium einig, dass dies zu einer weiteren Zunahme der Wilderei führen würde und dass diesen Anträgen nicht zugestimmt werden kann.
Darüber hinaus fordert der Koalitionsantrag, den kommerziellen EU-Elfenbeinmarkt bis auf wenige Ausnahmen zu schließen. Auf EU-Ebene soll daher die Ausfuhr von Rohelfenbein und auch von bearbeitetem Elfenbein verboten werden, um sicherzustellen, dass die EU mit ihrem Elfenbeinmarkt nicht zur Wilderei beträgt. Die Ausnahmen (beispielsweise für den Austausch zwischen akkreditierten Museen oder den Handel mit alten Musikinstrumenten) können zugelassen werden, weil hier keine Gefahr der Durchmischung von illegalem und legalem Elfenbein besteht. Mit dieser Regelung können Deutschland und die EU Vorbild für viele weitere CITES-Vertragsstaaten werden, die ihre Elfenbeinmärkte noch nicht geschlossen haben.“