Ein Jahr Erfahrung mit dem Bildungs- und Teilhabepaket zeigt, dass die Bildungshilfen für arme Kinder und Jugendliche viel zu bürokratisch sind. Kitas und Schulen müssen in die Lage versetzt werden, ohne bürokratische Hürden für die Eltern direkt Bildungshilfe zu leisten, fordert Swen Schulz.

 

Ein Jahr Erfahrung mit dem Bildungs- und Teilhabepaket zeigt, dass die Bildungshilfen für arme Kinder und Jugendliche viel zu bürokratisch sind. Insbesondere die Unterstützung für Nachhilfe kommt kaum an. Bundeskanzlerin Merkel hat eine Auswertung nach zwei Jahren angekündigt. Doch man kann schon heute sagen, dass der Kardinalfehler darin liegt, dass die Kitas und Schulen nicht ausreichend gestärkt werden. Sie müssen in die Lage versetzt werden, ohne bürokratische Hürden für die Eltern direkt Bildungshilfe zu leisten.

 

Die von der SPD in das Paket hinein verhandelten Stellen für Schulsozialarbeit sind ein erster Schritt, reichen aber nicht aus. Es müssen etwa Ganztagsangebote, jederzeit abrufbare Hausaufgabenhilfe, Lehr- und Lernmittelfreiheit sowie ein Sozialtopf an jeder Kita und jeder Schule zur Finanzierung von Aktivitäten ermöglicht werden.

 

Auch darum wollen wir das Grundgesetz ändern, damit endlich Bund und Länder zusammenarbeiten dürfen und gemeinsam eine optimale Unterstützung und Förderung der Kinder und Jugendlichen ermöglichen - unabhängig vom Geldbeutel der Eltern.