Heute wurde das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) im Kabinett verabschiedet. Mit einem Volumen von rund vier Milliarden Euro sollen natürliche Kohlenstoffspeicher wie Moore, Wälder und Böden gestärkt werden.

Anna Kassautzki, zuständige Berichterstatterin:

„Das ANK ist ein guter Schritt in Richtung nasse Landwirtschaft und praktischer Moorschutz. Nasse Landwirtschaft heißt, aktuell trockengelegte Moorböden nach Wiedervernässung landwirtschaftlich zu nutzen — beispielsweise durch Rohrkolben, Torfmoose oder Beweidung. Ziel ist es, den Boden so zu bewirtschaften, dass er mehr Kohlenstoff speichert. Dieser neue Ansatz ist dringend notwendig, denn im Moment emittieren unsere Moorböden große Mengen CO2, statt sie zu speichern. Wir brauchen nun vom Bundesumweltministerium einen klaren Fahrplan und konkrete Zielvorgaben, wie die 4 Milliarden Euro zügig in die Fläche kommen. Dafür ist es notwendig, Planungshindernisse aus dem Weg zu räumen. Regionale Planungsstellen, wie die Moorklimaschutzagenturen in Mecklenburg-Vorpommern, wären ein guter Anfang, um Wiedervernässungsprojekte mit den Menschen vor Ort optimal zu unterstützen.“

Franziska Kersten, zuständige Berichterstatterin:

„Um jetzt schnell in die Umsetzung zu kommen, müssen wir auch mit den bundeseigenen Flächen vorangehen. Nicht nur beim Einschlagsstopp in naturnahen Buchenwäldern, sondern auch bei der Moorwiedervernässung sehen wir etwa durch die ehemaligen volkseigenen Flächen der DDR, die sog. BVVG-Flächen, große Chancen. Laut Koalitionsvertrag wollen wir diese für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sowie Klima- und Artenschutz nutzen. Wir können hier durch erfolgreiche Pilotprojekte ein Zeichen setzen und Landwirtinnen und Landwirte von der Machbarkeit von Paludikulturen überzeugen. Gleichzeitig sind diese Flächen auch bestens geeignet für die Einrichtung von Naturschutzgebieten und den Schutz von Biodiversität."