Der zu EDEKA-Gruppe gehörende Markendiscounter "Netto" erzielte im letzten Jahr einen Umsatz von über 11 Milliarden Euro, beschäftigt einen erheblichen Teil seiner Mitarbeiter jedoch zu sittenwidrigen Löhnen. Das ist Lohnwucher und muss strafrechtlich belangt werden, sagt Ottmar Schreiner.
Der Markendiscounter "Netto" muss für alle 72.000 Beschäftigten Tariflöhne zahlen und gute Arbeitsbedingungen einhalten. Der zu EDEKA-Gruppe gehörende Discounter erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz von über elf Milliarden Euro, beschäftigt einen erheblichen Teil seiner Mitarbeiter jedoch zu sittenwidrigen Löhnen. Das ist Lohnwucher und muss strafrechtlich belangt werden. Obwohl "Netto" tarifgebunden ist, werden in den neueren Arbeitsverträgen Tarifvereinbarungen zur Bezahlung, Arbeitszeit, Sonderzahlung, Urlaub sowie zur Entgeltfortzahlung nicht eingehalten. Das ist miese Geschäftemacherei auf den Schultern der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Immer mehr Arbeitsplätze werden prekär: mittlerweile sind laut ver.di 30.000 der "Netto"-Beschäftigten Minijobber und werden teilweise mit 5,50 Euro die Stunde sittenwidrig entlohnt, während der Tariflohn in der untersten Lohngruppe bei 8,98 Euro liegt. Um Lohnwuchern einen Riegel vorzuschieben, muss in Deutschland ein längst überfälliger Mindestlohn von 8,50 Euro eingeführt werden.