Idyllische ländliche Kommunen mit Bauernhof, Bäcker und Fleischer gibt esin Deutschland oft nur noch in wenigen touristischen Orten. In der Realität muss die Mehrheit der Menschen, die in ländlichen Räumen wohnen, mit dem Auto viele Kilometer weit zur Arbeit fahren. Und auch das nächstgelegene Restaurant, Fitness-Studio oder Kino gibt es erst in der nächsten größeren Stadt. Einige kleine Ortschaften haben nicht einmal mehr einen Supermarkt. Der Effekt: Aus vielen Dörfern und Stadtumlandregionen werden zunehmend reine Wohnorte ohne eigenes soziales Leben. Doch das Ziel gleichwertiger Lebensverhältnisse gehört zu den Leitprinzipien Deutschlands. Wie kann man diese Entwicklung also aufhalten? Welche kreativen neuen Lösungen sind auf dem Land denkbar?

Mit einem Konzept wollen die Sozialdemokraten und Sozialdemokratinnen aufzeigen, wie es konkret gelingen kann, auch dünn besiedelte Räume lebendig zu halten und dort insbesondere kleinere Betriebe zu fördern. Das schafft nicht nur wohnortnahe Arbeitsplätze, sondern leistet auch einen Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in ländlichen Regionen.

Dafür schlägt die SPD-Bundestagsfraktion unter anderem vor, Ausbildungsangebote vor Ort zu stärken und die Einrichtung von Existenzgründungs- und Bildungshäusern zu fördern. Die stellvertretende Projektleiterin #NeuerZusammenhalt Svenja Stadler regt an: „In diesen Häusern könnten Probe-Werkstätten integriert sein, in denen Schüler und junge Menschen unbürokratisch Zugang haben, um ihre Talente zu erproben. Seniorinnen und Senioren im Ruhestand könnten zu festgelegten Zeiten anleitend zur Seite stehen.“ Damit könne man jungen Menschen zeigen, welche beruflichen Möglichkeiten in ihrer Region bestehen.

Der Projektleiter Jens Zimmermann ergänzt: „Diese Gemeinschaftsräume sollten zudem Orte für die Netzwerkbildung sein, um über Ideen zur Verbesserung der Daseinsvorsorge und über die Belebung von Wertschöpfungspotenzialen zu beraten.“ Des Weiteren könnten dort Gemeinschaftsbüros für Existenzgründerinnen und -gründern zur Verfügung gestellt werden sowie Büroräume für bürgerschaftlich Engagierte. Geht es nach der SPD-Bundestagsfraktion, soll sich zudem ein/e Beauftragte/r der Bundesregierung für regionale Entwicklung darum kümmern, dass in strukturschwachen Regionen regionale Ansprechpartner zur Seite stehen, die über Förderprogramme Auskunft geben können und die Menschen zusammenbringen. 

Mehr erfahren:

>> Zum Konzeptpapier "Lebendige Regionen: Wertschöpfungspotenziale unterstützen" [PDF]