Videobeitrag mit der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Dagmar Ziegler und der stellvertretenden Parteivorsitzenden Manuela Schwesig anlässlich der Präsentation des Acht-Punkte Programms für Alleinerziehende

 

 

 

Am 19. April 2010 hat die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dagmar Ziegler gemeinsam mit der stellvertretenden Parteivorsitzenden Manuela Schwesig ein Acht-Punkte-Programm für Alleinerziehende vorgestellt, das der SPD-Parteivorstand am selben Tag beschlossen hat. Die Vorschläge wurden von der SPD-Zukunftswerkstatt “Familie", die von Schwesig und Ziegler geleitet wird, erarbeitet. Das Programm ist ein Mix aus drei Bausteinen: Infrastruktur, finanzielle Unterstützung und Zeit. Die im Programm genannten Reformen sind dringend notwendig, denn familienpolitisch hat Deutschland jede Menge aufzuholen. So können z. B. Alleinerziehende oft keiner Erwerbsarbeit nachgehen, wenn nicht entsprechende Betreuungsangebote zur Verfügung stehen.

Um eine ausreichende Anzahl an ganztägigen Betreuungsplätzen für Alleinerziehende anbieten zu können, müssen mehr Betreuungseinrichtungen auf- und ausgebaut sowie betrieben werden. Um den notwendigen Ausbau und Betrieb zusätzlicher Einrichtungen zu finanzieren, fordert die SPD-Bundestagsfraktion die Bundesregierung auf, auf das bildungs- und familienpolitisch kontraproduktive "Betreuungsgeld" zu verzichten. Damit könnten bis zu zwei Milliarden Euro in die Infrastruktur für Kinderbetreuung investiert werden. Die Sozialdemokraten sehen darin eine Frage von sozialer Gerechtigkeit und ökonomischer Vernunft.

Außerdem müssen Alleinerziehende bei der Arbeitsvermittlung durch die Arbeitsagentur intensiver betreut werden. Die Vermittler brauchen mehr Zeit für ihre Beratung. Zusätzlich müssen die Fallmanager speziell geschult sein. Und auf einen Fallmanger sollen maximal 75 alleinerziehende Arbeitsuchende kommen. Hier gilt es Arbeits- oder Qualifizierungsangebote mit Lösungen für die Kinderbetreuung zu verbinden. Des Weiteren sollen Ausbildung und Studium auch in Teilzeit ermöglicht und der Kinderzuschlag weiter entwickelt werden. Vorgesehen ist auch, Bezieherinnen und Bezieher niedriger Einkommen von Steuern und Abgaben zu entlasten.

Für die SPD-Bundestagsfraktion sind Alleinerziehende keine Randgruppe, sondern sie sind mitten in unserer  Gesellschaft. In Deutschland gibt es rund 1,6 Millionen Alleinerziehende, die meisten von ihnen sind Frauen.