Die Ergebnisse der in der vergangenen Woche vorgestellten PISA-Studie zeigen vor allem deutliche Verbesserungen im Bereich der Lesekompetenz, bei der die deutschen Schülerinnen und Schüler nun ins Mittelfeld der OECD-Länder vorgerückt sind. Auch im Fach Mathematik, wo Deutschland schon in den letzten Jahren überdurchschnittlich abgeschnitten hatte, gab es weitere Verbesserungen. In den Naturwissenschaften bleiben die Schülerleistungen auf hohem Niveau.
Soziale Herkunft darf nicht über Bildungschancen entscheiden
Auch wenn Deutschland sich bei den PISA-Ländervergleichen seit 2000 als eines der wenigen Länder kontinuierlich verbessert hat, zeigen die neuen Ergebnisse aber auch, dass noch einiges zu tun bleibt, damit Deutschland bei Bildung wirklich Spitzenleistungen erzielt. Gerade bei der Lesekompetenz, die ein Schlüssel für Bildungserfolg ist, besteht immer noch Nachholbedarf.
Hinzu kommt, dass die soziale Herkunft noch immer eine zu große Rolle für den Bildungserfolg spielt. Die neue PISA-Studie zeigt, dass ein sozial ungünstiges Schulumfeld in keinem anderen Land zu so starken Leistungsverlusten bei den Schülerinnen und Schülern führt wie in Deutschland. Das ist bildungspolitisch unverantwortlich und zutiefst ungerecht.
Nationaler Bildungspakt für Kitas und Ganztagsschulen
Deshalb darf Deutschland jetzt nicht auf halbem Wege stehen bleiben. Der Auftrag an die Bildungspolitik bleibt eindeutig: Bund, Länder und Kommunen müssen ihre Anstrengungen ihre Anstrengungen für bessere Bildung und mehr Chancengleichheit verstärken.
Der nach dem PISA-Schock gemeinsam von Bund und Ländern maßgeblich von der SPD initiierte Weg, mit Bildungsreformen, dem Ausbau des Kita-Angebots und einem beispiellos erfolgreichen Ganztagsschulprogramm das Bildungssystem zu modernisieren, muss fortgesetzt werden.
Dazu müssen Bund und Länder die gegenseitige Bildungsblockade überwinden und einen neuen Ansatz für eine nachhaltige, konstruktive Bildungszusammenarbeit finden. Die SPD-Bundestagsfraktion fordert dazu einen Nationalen Bildungspakt, der bessere Kitas und Schulen, mehr Ganztagsangebote und eine größere Personalausstattung mit klaren Finanzierungszusagen des Bundes verbindet.
Konkret fordert die SPD-Bundestagsfraktion, dass der Bund jährlich 10 Milliarden Euro zusätzlich in Bildung investiert. Im Gegenzug müssen die Länder den Ausbau guter Bildungsangebote zusagen.
Einen entsprechenden Antrag hat die SPD-Bundestagsfraktion in dieser Woche in den Bundestag eingebracht.