Pünktlich zum Wintersemester setzt die SPD-Fraktion ein drängendes Problem für viele junge Menschen auf die Tagesordnung des Bundestages: Das Angebot an Studienplätzen in Deutschland reicht noch immer nicht aus. Zwar sorgt der Hochschulpakt von Bund und Ländern auf Initiative der SPD dafür, dass zwischen 2011 und 2015 rund 275.000 zusätzliche Studienanfängerplätze an den Universitäten und Fachhochschulen geschaffen werden. Aber aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass in den kommenden Jahren trotzdem noch etwa 200.000 Studienplätze fehlen könnten.

„Zum Semesterbeginn wird deutlich, dass der Hochschulpakt unzureichend finanziert ist“, sagt Swen Schulz, stellvertretender bildungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Deshalb fordern die Sozialdemokraten, den Hochschulpakt aufzustocken, damit alle Interessierten einen Studienplatz bekommen und gute Studienbedingungen vorfinden.

Die Hochschulen müssen allen offen stehen

Das Konzept für einen „Hochschulpakt Plus“ hat die SPD-Fraktion diese Woche im Bundestag vorgelegt. Es sieht vor, kurzfristig mindestens 50.000 zusätzliche Studienplätze zu finanzieren. Als Anreiz für gute Lehre soll außerdem ein Abschluss-Bonus eingeführt werden, der den Hochschulen für jeden erfolgreichen Studien-Abschluss zusätzliche Mittel gewährt.

Darüber hinaus setzen sich die Sozialdemokraten für ein Sonderprogramm ein, das speziell den Ausbau von Master-Studienplätzen fördert. Gerade in den Master-Studiengängen gibt es immer mehr Engpässe. Für die SPD-Fraktion steht fest: Allen Bachelor-Absolventen muss der Weg zum Master offen stehen.

Die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion, Dagmar Ziegler, ist überzeugt: „Damit ein Studium nicht zum Privileg für wenige wird, muss die Bundesregierung jetzt endlich die Augen öffnen und handeln.“