Weltweit nehmen die Infektionskrankheiten zu. Das stellt eine ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit dar, die größer wird, weil die Anzahl der Krankheitserreger steigt, die gegen Arzneimittel-Wirkstoffe resistent sind. 

Dies erhöht die Risiken in der Intensivmedizin, bei Routineoperationen und bei immungeschwächten Patienten, zum Beispiels bei Organtransplantationen. Allein in Europa sterben laut dem Europäischen Parlament 25.000 Menschen pro Jahr, weil Krankheitserreger gegen Antibiotika resistent sind. Weltweit sollen es 700.000 Menschen sein.

Weil die Forschung sehr kostenintensiv ist und die Gewinnmargen zu gering, haben sich viele Pharmaunternehmen aus der Wirkstoffforschung für Infektionskrankheiten und neue Antibiotika zurückgezogen.

In einem ihrem Antrag, fordern die Koalitionsfraktionen die Bundesregierung unter anderem auf:

  • die nationale Förderung der Grundlagenforschung, der vorklinischen und der klinischen Forschung im Bereich der Antiinfektiva (Arzneimittel zur Behandlung von Infektionen) fortzusetzen und zu stärken und
  • im Jahr 2017 eine „Nationale Wirkstoffinitiative gegen Infektionskrankheiten“ aufzulegen, die die nationale und internationale Vernetzung von Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen vorantreibt.