Die SPD-Bundestagsfraktion hatte im März 2012 ein umfangreiches Positionspapier zum Thema Pflege verabschiedet. In der Konferenz ging es darum, die darin enthaltenen Vorschläge auf ihre Praxistauglichkeit zu testen. Dazu stellten sich unterschiedliche kommunale Projekte vor, die vor allem eines zeigen: gute Pflege und ein Altern in Würde ist möglich.

Die vorgestellten Projekte stießen beim Publikum auf große Begeisterung. Die Seniorengenossenschaft in Riedlingen schafft es beispielsweise allein auf Basis bürgerschaftlichen Engagements ein umfangreiches Angebot für ältere Menschen bereit zu stellen. Das simple Konzept: Jeder hilft jedem! Die Mitglieder der Seniorengenossenschaft helfen bei der Versorgung und Betreuung Älterer und können später, wenn sie selber bedürftig sind, auf die Unterstützung der anderen zurückgreifen.

„Technik kann niemals Betreuung ersetzen.“

Bemerkenswert waren auch die technischen Unterstützungsmöglichkeiten für Pflegebedürftige, die vorgestellt wurden. Die Angebote reichen von Notrufgeräten, die bei Stürzen reagieren bis hin zu einer Tischdecke, mit der man telefonieren kann, indem man auf der Decke auf die Bilder desjenigen tippt, den man anrufen möchte. Die beiden Referenten Prof. Haux und Prof. Fischer-Hirchert stellten aber auch klar: „Technik kann niemals Betreuung oder Pflege durch Menschen ersetzen.“ Sie könne aber dabei helfen, Pflegebedürftige und ihre Angehörigen in der Pflege zu unterstützen.

Weitere Projekte zeigten die Organisation von Pflege in Stadtquartieren, in einem Pflegenetz sowie in einer Wohngemeinschaft für Demenzkranke. Aufgrund des demografischen Wandels, gäbe es gar keine andere Möglichkeit, als innovative Strukturen aufzubauen, sagte Bodo de Vries, der die Versorgung von Pflegebedürftigen im Stadtquartier vorstellte.

Es bleibt also noch viel zu tun. Das ist ein Fazit der Konferenz. Und die Bevölkerung sieht es ähnlich. 71 Prozent der Bundesbürger fordern nach Angaben des MLP Gesundheitsreports ein stärkeres Engagement der Politik in der Pflege. Es ist also höchste Zeit, dass etwas geschieht. „2013 soll ein Politikwechsel auch in der Pflege stattfinden“, sagt Hilde Mattheis. „Die SPD ist hierfür bestens aufgestellt.“