„Die Demokratie in Deutschland steht unter Druck. Was für viele spürbar ist, belegen die Ergebnisse der Studie der renommierten Mitte-Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung erneut. Sie zeigen eine Zunahme von Menschen mit rechtsextremen Weltbild, mit fremdenfeindlichen Einstellungen, und Verschwörungsglauben. Besonders besorgniserregend: Das Vertrauen in das Funktionieren der Demokratie ist auf unter 60 Prozent gesunken.
Die Pandemie, der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, Energiekrise, Inflation und die Klimakrise - die Herausforderungen für unsere Gesellschaft waren in den letzten Jahren groß. Die Unsicherheiten und Verteilungssorgen der Menschen boten und bieten einen fruchtbaren Boden für Angsterzählungen rechtsextremer und demokratiefeindlicher Bewegungen. Sie verführen zu der Suche nach Sündenböcken und der Abwertung der „Anderen“.
Mein Appell lautet: Wir dürfen nicht zulassen, dass sich immer mehr Menschen von der Demokratie, ihren Grundprinzipien, Abläufen und Institutionen distanzieren. Jede Demokratin und jeder Demokrat muss dagegenhalten, den Dialog suchen, Überzeugungsarbeit leisten, Lügen und Angsterzählungen entlarven. Die Antwort auf die Versuche von Populisten und Extremisten, unsere Demokratie zu beschädigen, kann nur lauten: Wir müssen sie künftig noch besser schützen und untermauern - durch demokratisches Engagement im Kleinen und im Großen, durch Demokratieförderung und Demokratiebildung.“