Wir brauchen einen Systemwechsel in der Landwirtschaft und Ernährung. Diese Forderung bestätigen auch die Ergebnisse der Zukunftskommission Landwirtschaft. Gerade für junge Menschen gewinnt die Nachhaltigkeit ihrer Ernährung an Bedeutung.
Rainer Spiering, agrarpolitischer Sprecher:
„Unsere Landwirtschaft steht angesichts von Globalisierung, Klimawandel und gesellschaftlichen Erwartungen vor großen Herausforderungen. Diese lassen sich mit den bisherigen Direktzahlungen, die nur an den Flächenbesitz gebunden waren, nicht bewältigen. Mit importierten Futtermitteln hiesige Tiere zu mästen, deren Ausscheidungen hier zu behalten und das Fleisch als Billigprodukt in den Export zu schicken, ist in der Gesellschaft nicht vermittelbar und für Landwirtinnen und Landwirte auch wirtschaftlich auf Dauer nicht tragbar.
Öffentliche Gelder sollten künftig für öffentliche Leistungen der Landwirtschaft im Umwelt- und Klimaschutz sowie zum Erhalt unserer Kulturlandschaft eingesetzt werden. Außerdem muss der Einkauf regional und nachhaltig erzeugter Lebensmittel für die öffentliche Gemeinschaftsverpflegung gezielt gefördert werden. So können landwirtschaftliche Betriebe ihre Produkte deutlich besser vor Ort und zu angemessenen Preisen verkaufen. Gesunde Ernährung in Kita und Schule bedeutet zudem Chancengleichheit für alle Kinder und Jugendlichen in unserem Land. Ich freue mich, dass die Zukunftskommission Landwirtschaft diesen Weg ausdrücklich empfiehlt.“
Ursula Schulte, ernährungspolitische Sprecherin:
„Für künftige Generationen benötigen wir einen ernährungspolitischen Wechsel hin zu einem fairen, gesunden und nachhaltigen und umweltfreundlichen Lebensmittelsystems. Auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Ernährung müssen wir Verbraucherinnen und Verbraucher deutlich stärker unterstützen als bisher. Die Klimarelevanz der Ernährung ist insbesondere jungen Menschen ein wichtiges Anliegen, das zeigt der gerade veröffentlichte ‚Jugendreport zur Zukunft nachhaltiger Ernährung‘. Sie sind bereit zum Verzicht und die Wegbereiter für eine fleischarme Ernährung. Eine Halbierung des Fleischkonsums – wie von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung gefordert – ist nicht nur aus gesundheitlichen Gründen angezeigt, sondern schützt auch das Klima. Zu Recht fordern junge Menschen eine nachhaltigkeitsorientierte Ernährungspolitik. Es muss leichter werden sich ausgewogen, gesund und nachhaltig zu ernähren."