Gabriele Hiller-Ohm, tourismuspolitische Sprecherin;
Gülistan Yüksel, zuständige Berichterstatterin:

Am 27. September 2020 ist Welttourismustag. Das Motto in diesem Jahr lautet „Tourismus und ländliche Entwicklung“. Damit wird auf die Bedeutung des nachhaltigen Tourismus für die Entwicklung ländlicher Regionen in Deutschland und weltweit hingewiesen.

„Gerade in ländlichen, häufig auch strukturschwachen Regionen kann Tourismus maßgeblich zu Einkommens- und Beschäftigungsperspektiven der einheimischen Bevölkerung beitragen – sowohl in Deutschland als auch in anderen Teilen der Welt. Aktuell stellt die Corona-Krise eine große Herausforderung für viele Menschen dar, deren Lebensunterhalt vom Tourismus abhängt.

Besonders betroffen von der Corona-Krise sind Menschen, die in den weltweiten Arbeitsketten des Tourismus am unteren Ende beschäftigt sind. Viele Menschen haben angesichts des Lockdowns nicht nur Arbeit und Einkommensquelle verloren. Eine Folge in anderen Ländern der Welt sind auch Ernährungs- und Wasserunsicherheit.

Wir müssen deshalb verhindern, dass die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Tourismus die Armut vor Ort weiter verschärft. Umso wichtiger wird angesichts der weltweiten Gesundheitskrise auch das zentrale politische Ziel der nationalen Tourismusstrategie der Bundesregierung, zur internationalen Stabilität und zu Frieden beizutragen. Dabei kommt es entscheidend darauf an, dass die Tourismusbranche die lokale Bevölkerung einbezieht und dauerhaft menschenwürdige Arbeit zu fairen Mindestlöhnen schafft.

Mit Blick auf Deutschland ist vor allem die verkehrliche wie auch digitale Erreichbarkeit ländlicher Destinationen ein Schlüsselfaktor für den Erfolg touristischer Entwicklung. Deswegen bauen wir den öffentlichen Nahverkehr aus und fördern flächendeckend Sharing-Angebote. So schaffen wir gerade auch in industriell strukturschwachen Regionen Einkommens- und Beschäftigungsperspektiven und tragen zu gleichwertigen Lebensverhältnissen bei. Zudem legt die SPD-Bundestagsfraktion in der nationalen Tourismusstrategie einen besonderen Fokus auf den ländlichen Raum.“