Gabriela Heinrich, stellvertretende menschenrechtspolitische Sprecherin:
Die SPD-Bundestagsfraktion erinnert anlässlich des europäischen Holocaust-Gedenktages für die Roma und Sinti an die Ermordung hunderttausender Menschen in der Zeit des Nationalsozialismus. Am 2. August 1944 wurden in Auschwitz 2.900 Roma und Sinti von der SS ermordet – vorwiegend Kinder, Mütter und Ältere. Gedenken und Aufklären lautet die Devise, um gegen das Vergessen des Mordes an Hunderttausenden Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten anzukämpfen.
„Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass bis zu 500.000 Sinti und Roma dem Holocaust zum Opfer gefallen sind. Im Jahr 2011 wurde der 2. August als Roma-Holocaust-Gedenktag festgelegt. 67 Jahre zuvor – am 2. August 1944 – wurden 2.900 Sinti und Roma im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau ermordet.
2012 wurde in direkter Nähe zum Reichstag das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma eröffnet, das viele Menschen zum ersten Mal mit diesem Aspekt deutscher Geschichte konfrontiert und zugleich berührt. Das Denkmal wurde, wie erst wieder jüngst geschehen, bereits mehrfach angegriffen und beschädigt.
Dies unterstreicht, dass über das Schicksal der verfolgten und ermordeten Sinti und Roma, die Geschichte ihrer Diskriminierung aber auch über ihre Kultur mehr informiert werden muss – auch in Schulbüchern. Sinti und Roma wurden in Deutschland auch nach dem Krieg viele Jahre diskriminiert und ihre Verfolgung während des Nationalsozialismus wurde lange Zeit nicht anerkannt.“