Gabriela Heinrich, stellvertretende Fraktionsvorsitzende;
Dagmar Ziegler, zuständige Berichterstatterin:

Der Bundestag hat am Donnerstag einen gemeinsamen Antrag der Koalitionsfraktionen zur sexuellen und reproduktiven Gesundheit von Mädchen und Frauen verabschiedet. Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich damit für die selbstbestimmte Familienplanung weltweit ein. In Zukunft soll dabei auch die Zielgruppe der 10- bis 14-jährigen Mädchen und Jungen verstärkt in den Fokus genommen werden.

„Mit dem Antrag fordern wir die Bundesregierung dazu auf, die sexuelle und reproduktive Gesundheit und die reproduktiven Rechte zu einem Schwerpunkt ihres entwicklungspolitischen Handelns zu machen. Wir wollen die Initiative Selbstbestimmte Familienplanung und Müttergesundheit‘ langfristig fortsetzen. Die Altersgruppe der 10- bis 14-jährigen Mädchen und Jungen soll stärker einbezogen werden. Zur Stärkung der Selbstbestimmung soll künftig frühzeitig mit Aufklärung, Sexualerziehung und Verhütungsmitteln angesetzt werden. Wichtig ist, dass Partnerländer verstärkt im Aufbau von statistischen Systemen, insbesondere der Geburtenregistrierung, zu unterstützen. Mangelnde Registrierung ist ein Problem beim Zugang zu staatlichen Leistungen und gerade für Mädchen ein Einfallstor für Frühverheiratung.

Viele Mädchen und Frauen in Entwicklungsländern bekommen mehr Kinder, als sie sich wünschen. Grund dafür ist der mangelnde Zugang zu Aufklärung und Verhütungsmitteln, aber auch ein Mangel an Gleichberechtigung. Hohe Geburtenraten beeinflussen die Entwicklungschancen eines Landes. Selbstbestimmte Familienplanung leistet folglich einen Beitrag zur Überwindung entwicklungspolitischer Herausforderungen.“