Carolin Wagner, stellvertretende bildungspolitische Sprecherin:
Die SPD-Bundestagsfraktion hat sich in einem Fachgespräch mit Fachleuten und Betroffenen zu Guter Arbeit in der Wissenschaft ausgetauscht. Thema war insbesondere die anstehende Reform des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes.
„Die Evaluation des aktuellen, 2016 novellierten Wissenschaftszeitvertragsgesetzes hat die nicht hinzunehmende Situation von Beschäftigten im Wissenschaftsbetrieb mit deutlichen Zahlen untermauert. Die Vertragslaufzeiten sind regelmäßig kürzer als die üblichen Promotions- oder Habilitationsdauern. Das führt zu Kettenbefristungen mit ungewissem Ausgang. Viele Menschen landen nach unzähligen Befristungen mit Mitte vierzig auf dem freien Arbeitsmarkt, finden keine adäquate Stelle mehr und nicht selten ist es für eine Familiengründung zu spät. Darüber und über mögliche Lösungswege haben wir uns im Fachgespräch mit Fachleuten und Betroffenen ausgetauscht.
Es geht darum, die Vertragslaufzeiten von Promotionsstellen an die zu erwartende Bearbeitungszeit zu knüpfen und in der Postdoc-Phase die Planbarkeit deutlich zu erhöhen. Dabei müssen Daueraufgaben in Forschung und Lehre auch auf Dauerstellen umgesetzt werden. Der Karriereweg zur Professur muss mit der konkreten Option der Entfristung nach sechsjähriger Bewährung verknüpft werden.
Das Fachgespräch hat gezeigt, dass ein klares Problembewusstsein besteht. Jetzt geht es darum, konkrete Lösungsvorschläge zu entwickeln und in den Gesetzgebungsprozess einzubringen. Denn wir wollen die prekäre Situation in der Wissenschaft endlich beenden und verbindliche, planbare und vielfältige Karrierewege schaffen.“