Oliver Kaczmarek, bildungs- und forschungspolitischer Sprecher:

Der Bildungsbericht 2018 macht deutlich: Es gibt noch viel zu tun auf dem Weg zum bildungspolitischen Ziel echter Chancengleichheit. Jedem vierten Kind ist eine erfolgreiche Bildung verbaut. Deshalb braucht es mehr Investitionen in Bildung für gute Ganztagsschulen, digitale Ausstattung von Schulen und ein besseres BAföG. Die Große Koalition wird hier auf Druck der SPD an wichtigen Stellschrauben ansetzen.

„Es bleibt eine große Herausforderung des Bildungssystems, die sozialen und regionalen Ungleichheiten zu verringern. Die wachsende Zahl von Bildungsteilnehmern in allen Bereichen ist erfreulich. Sie muss sich aber auch in mehr gut qualifiziertem Personal, guten Bildungskonzepten und einer effektiven Qualitätssicherung niederschlagen. Investitionen in gute Bildung sind keine optionalen Aufgaben, sondern eine Frage der Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft. Einen neuen kooperativen Bildungsföderalismus bringen wir mit der Abschaffung des Kooperationsverbotes auf den Weg, damit Bund und Länder bei den großen Herausforderungen für Bildung miteinander kooperieren.

Die hohe Zahl an Studierenden ist erfreulich, darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass nach wie vor die soziale Herkunft ausschlaggebend für die Aufnahme eines Studiums ist. In Zeiten eines wachsenden Fachkräftemangels ist es nicht nur eine Frage von sozialer Gerechtigkeit, allen Kindern die Unterstützung zukommen zu lassen, die sie für einen erfolgreichen Bildungsweg brauchen. Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich für mehr Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung ein. Dazu gehört auch, Berufe des Erziehungs-, Gesundheits- und Sozialwesens attraktiver zu gestalten. Die politischen Rahmenbedingungen setzen wir hierfür mit vielen Stellschrauben im Koalitionsvertrag, zum Beispiel mit der Mindestausbildungsvergütung. Die Abschaffung des Schulgeldes für die Pflegeberufe ist bereits ein erster Erfolg.

Bildung endet nicht mit dem Erreichen von Abschlüssen. Lebensbegleitendes Lernen wird immer wichtiger und wird für alle selbstverständlich werden. Gute Weiterbildung ist jedoch nach wie vor zu betriebs- und berufsbezogen. Sie erreicht damit gerade nicht die Menschen, die mit einer passgenauen Qualifizierung, die Chance hätten im Arbeitsmarkt Fuß zu fassen oder neue Chancen im Wandel zu ergreifen. Das müssen wir ändern.“