Frank Schwabe, Sprecher für Menschenrechte und humanitäre Hilfe:
Seit über zehn Jahren erinnert der Red Hand Day am 12. Februar an das Schicksal der Kindersoldaten. An diesem Tag zeigen Menschen auf der ganzen Welt ihre Solidarität mit Kindern im Kriegseinsatz, indem sie rote Handabdrücke sammeln. Weltweit kämpfen 250.000 Jungen und Mädchen in Armeen und Milizen. Erfolgreiche Krisenprävention könnte ihre Zahl verringern.
„Bereits im Vorfeld des Gedenktages haben viele SPD-Abgeordnete rote Handabdrücke gesammelt und der UN-Sonderbeauftragten des Generalsekretärs für Kinder und bewaffnete Konflikte Leila Zerrougui übergeben. Mit dieser Aktion zeigen wir unsere Solidarität mit den Kindersoldaten. Zugleich setzen wir uns dafür ein, dass sie wieder in ein ziviles Leben zurückfinden.
Der Einsatz von Kindersoldaten ist grausam und unmenschlich. Zurecht gilt er als schweres Kriegsverbrechen. Trotzdem befinden sich noch rund 250.000 Jungen und Mädchen im Kriegseinsatz. Sie werden ihrer Kindheit beraubt und sind oft für den Rest ihres Lebens traumatisiert. Etwa ein Drittel der Kindersoldaten sind Mädchen, die häufig auch noch sexuelle Gewalt erleiden. Der Einsatz von Kindern als Kämpfer wirkt sich auch langfristig auf das Konfliktgebiet aus, da eine gewaltbereite, traumatisierte Generation heranwächst. Ihre Wiedereingliederung in die Gesellschaft erfordert große Anstrengungen und Ressourcen, die oft nicht zur Verfügung stehen. Dies erschwert den Aufbau einer friedlichen Gesellschaft nach dem Ende des Konfliktes.
Wir sagen „NEIN“ zum Einsatz von Kindersoldaten und fördern auch deswegen gezielt Maßnahmen, die Gewalt und militärische Auseinandersetzungen verhindern sollen. Erfolgreiche Präventionspolitik ist zwar unspektakulär und wird meist gar nicht wahrgenommen. Dies mindert aber nicht ihre Bedeutung – im Gegenteil: Sie trägt dazu bei, Kriege und Menschenrechtsverletzungen zu verhindern und damit auch Kinder vor einem Kriegseinsatz zu bewahren.“