Kinder- und Jugendreisen machen fast ein Drittel des Deutschlandtourismus aus. Das DJH ist der größte Anbieter im Bereich Kinder- und Jugendtouristik. Jugendherbergen stehen seit über 100 Jahren für preiswerten und pädagogisch wertvollen programmorientierten Jugendurlaub. Sie sind in vielen Orten zugleich größter Übernachtungsanbieter und wichtiger Arbeitgeber. 536 Jugendherbergen mit insgesamt über 75.750 Betten haben 2010 mehr als 10,2 Millionen Übernachtungen verzeichnet.

Die SPD-Bundestagsfraktion setzt sich weiter für die Förderung des DJH als gemeinnützig anerkannter Träger der Jugendhilfe ein. Eine große Belastung für die Jugendherbergen ist die von immer mehr Städten eingeführte "Bettensteuer" oder "Kulturförderabgabe", mit der die kommunalen Einnahmeausfälle durch die von der schwarz-gelben Bundesregierung 2010 in Kraft gesetzte Mehrwertsteuersenkung für die Hotellerie kompensiert werden sollen. Die kommunale Abgabe gilt auch für Jugendherbergen, obwohl diese kaum von der Mehrwertsteuersenkung profitieren. Es muss gewährleistet sein, dass Jugendherbergen preisgünstige Angebote vor allem für Schulklassen und Familien mit schmaler Urlaubskasse anbieten können. Diese Angebote sind für Städte und Gemeinden eine Investition in die Zukunft.

Das DJH setzt sich aktiv für Nachhaltigkeit beim Bau und Energiemanagement, bei Verpflegung und Bewirtschaftung, aber auch im Rahmen von Bildungs- und Programmangeboten ein. Mit der Eröffnung der Jugendherberge in Prora auf Rügen in der kommenden Woche entsteht nicht nur ein Umweltbildungszentrum, sondern auch eine deutsch-polnische Bildungsstätte mit ganz besonderem pädagogischen Wert. Jugendliche können sich in einem Informationszentrum durch Führungen, Seminare und Ausstellungen über die Zeit des Nationalsozialismus an diesem historisch sensiblen Ort des im Dritten Reich als "Kraft-durch-Freude"-Seebad aufgebauten Gebäudekomplexes informieren.