Hans-Joachim Schabedoth, zuständiger Berichterstatter:
Flüchtlinge können langfristig einen wertvollen Beitrag zur wirtschaftlichen Zukunft unseres Landes leisten. Dazu müssen wir Menschen, die bei uns Zuflucht suchen, fördern und ihnen eine berufliche Perspektive bieten. In einem heute beschlossenen Positionspapier zeigt die SPD-Bundestagsfraktion anhand von zehn Arbeitsfeldern, wie wir dieses Ziel erreichen können.
„Die Mehrausgaben des Staates für Asylsuchende und Flüchtlinge wirken bereits heute wie ein „kleines Konjunkturprogramm“. Die gute Wirtschaftslage ermöglicht ein Ausweiten längst benötigter Investitionen, zum Beispiel in den Wohnungsbau und in das Bildungssystem.
Über die schon kurzfristig erkennbaren Effekte hinaus können Flüchtlinge und Asylsuchende mittel- und langfristig einen positiven Beitrag zur Volkswirtschaft und zur Entlastung der Sozialsysteme leisten. So können die zu uns kommenden Menschen den in einigen Branchen drohenden Fachkräftemangel ausgleichen. Auch zeigt die Erfahrung, dass aus vielen Migranten erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer geworden sind.
Um Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt zu integrieren, müssen Förderungsanstrengungen verstetigt und erweitert werden: Gute Deutschkenntnisse, ein sicherer Aufenthaltsstatus für Auszubildende und die Anerkennung von bereits erworbenen Qualifikationen sind Voraussetzungen, damit Integration gelingen kann. Gemeinsam mit Gewerkschaften und Unternehmen wollen wir die berufliche Qualifizierung unterstützen. Ziel ist, von den Flüchtlingen von heute möglichst viele zu Fachkräften für morgen zu qualifizieren. Es gibt bereits zahlreiche gute Beispiele und Initiativen, die zeigen, wie dies gelingen kann. Dabei ist uns eines wichtig: Die Förderung von Flüchtlingen erfolgt nicht zu Lasten der hier lebenden sozial Schwachen.
Die heutigen Versäumnisse bei der Integration würden morgen mit schweren sozialen und ökonomischen Schäden bezahlt werden müssen.
Wenn wir heute in einen zügigen Spracherwerb, Qualifizierungsmaßnahmen und Arbeitsmarktintegration investieren, gewinnen alle: die neuen eingewanderten Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Wirtschaft und die Gesellschaft. Die Erfahrungen der letzten Jahrzehnte bestätigen: Investitionen in Integration rechnen sich für alle.
Das Positionspapier zum Download finden Sie hier.“