Frank Schwabe, Sprecher für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe:

Heute jährt sich der Beginn des Genozids an den Êzîdinnen und Êzîden zum zehnten Mal. Der Tag ist den Opfern, ihren Angehörigen und den Überlebenden dieser Gräueltaten gewidmet. Es gilt weiterhin, die Aufklärung der Taten an den Êzîdinnen und Êzîden voranzutreiben, die Entschädigung der Überlebenden zu sichern und die Taten nicht unbestraft zu lassen.

„Der Gedenktag erinnert uns daran, dass mehr als 200.000 Êzîdinnen und Êzîden immer noch nicht in ihre Heimat, die Sindschar-Region, zurückkehren konnten. Viele von ihnen leben in Camps für Binnengeflüchtete, ohne Perspektive und Zukunft. Es ist höchste Zeit, dass nun, zehn Jahre nach dem Genozid, die Rahmenbedingungen für eine Rückkehr geschaffen werden.

Sicherheit für alle rückkehrenden Familien muss an erster Stelle stehen, gefolgt vom Wiederaufbau lebenswichtiger Infrastruktur wie Wohnraum, Versorgung mit Trinkwasser und Elektrizität. Darüber hinaus braucht es nachhaltige Zukunftsperspektiven: Gesundheitliche Versorgung, Bildung und Chancen, die eigene Familie versorgen zu können. Nur so können Êzîdinnen und Êzîden in Sicherheit, Frieden und mit Hoffnung in ihre Heimat zurückkehren."