Otto Wels erklärte in seiner Rede vor dem Reichstag am 23. März 1933: „Wir deutschen Sozialdemokraten bekennen uns in dieser geschichtlichen Stunde feierlich zu den Grundsätzen der Menschlichkeit und der Gerechtigkeit, der Freiheit und des Sozialismus.“
Mit dem „Otto-Wels-Preis für Demokratie 2024“ zeichnet die SPD-Bundestagsfraktion junge Menschen aus, die sich mit den Themen Versöhnen und Erinnern auseinandersetzen und engagiert jeder Art von Antisemitismus entgegentreten.
»Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht.«
Otto Wels sprach diese Worte in der letzten freien Rede, die von einem Abgeordneter des Reichstages gehalten werden konnte. Trotz Einschüchterung durch schwerbewaffnete SA- und SS-Angehörige, die sich im Saal der Krolloper an den Ausgängen positioniert hatten, stimmte die Fraktion der SPD als einzige der anwesenden Fraktionen des Reichstages gegen das Ermächtigungsgesetz, mit dem sich das Parlament selbst auflöste.
Zu denen, die an Otto Wels’ Rede vom 23. März 1933 vor dem Reichstag mitgearbeitet hatten, gehörte Kurt Schumacher. Er wurde erster Fraktionsvorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, die ihre Arbeit 1949 in dem Willen aufnahm, dass nie wieder Menschen wegen ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihres Geschlechts verfolgt, entrechtet und um ihr Leben gebracht werden dürfen.
Die Rede mahnt uns auch heute noch, sich rechtsextremistischen, antidemokratischen und menschenfeindlichen Akteur: innen entgegen zu stellen.
Denn rassistische und antisemitische Übergriffe gehören heute wieder zum Alltag vieler Mitbürger: innen. Und nicht erst seit dem 7. Oktober 2023, dem Tag, an dem die Hamas mit einem brutalen Terrorüberfall in das Leben hunderter israelischer Staatsbürger: innen auf bestialische Weise eingriff und diese zu Tode kamen, sind jüdische Mitbürger: innen auch in unserem Land Anfeindungen, Übergriffen bis hin zu Anschlägen ausgesetzt.
Damit zeigt sich auf bittere Art und Weise: Nichts ist selbstverständlich. Für alles, was nicht selbstverständlich ist, gilt: Um es zu bewahren, müssen wir es stärken.
Bewerbt Euch um den Otto-Wels-Preis für Demokratie 2024!
Welche Lehren ziehen wir aus der Rede von Otto Wels ganz konkret? Was tun wir gegen Rassismus und Antisemitismus? Was tun wir gegen Israelfeindlichkeit und Judenhass? Wie ernst nehmen wir die Warnungen von Jüdinnen und Juden in unserem jeweiligen Umfeld? Wie engagieren wir uns ganz konkret?
Mit dem Otto-Wels-Preis für Demokratie 2024 zeichnet die SPD-Bundestagsfraktion junge Menschen zwischen 16 und 20 Jahren aus, die sich mit diesen Fragen auseinandersetzen.
Stellt uns Projekte, Kampagnen, Beiträge vor, mit denen Ihr vor Ort und in Eurem Lebensumfeld Antisemitismus, Rassismus und Feindlichkeit gegenüber Jüdinnen und Juden begegnet. Zeigt uns, in welcher Form Ihr Euch engagiert!
In der Form, wie Ihr diese Projekte vorstellt, seid Ihr frei. Das können Fotostrecken oder Präsentationen, Videos, Podcasts, Illustrationen usw. usf. sein.
Die ausführliche Wettbewerbs-Ausschreibung inklusive Teilnahmebedingungen und das Teilnahmeformular können unten als PDF-Datei heruntergeladen werden. Einsendeschluss ist Freitag, der 16. Februar 2024. Es gilt das Datum des Posteingangs.