Der Antrag, auf den sich alle Fraktionen geeinigt haben, ist ein Meilenstein in der mehrjährigen Debatte um das deutsche Organspendesystem. Es ist unangemessen, dass ein für die Menschen so wichtiges Thema wie die Organspende zu einem derart späten Termin im Plenum platziert wird und die Reden deshalb ohne Debatte zu Protokoll gegeben werden.
Die schwarz-gelbe Bundesregierung hat viele Themen verschleppt, so dass wir im Bundestag jetzt, am Ende der Legislaturperiode, zu viele Gesetzentwürfe und Anträge behandeln müssen. Dafür sollten wir uns aber die Zeit nehmen und zusätzliche Sitzungstage ansetzen.
Seit über einem Jahr setzt sich die SPD erfolgreich für mehr Kontrolle, aber auch mehr Transparenz und Qualität im gesamten Organspendeprozess ein. Nach den Änderungen im Transplantationsgesetz im letzten Jahr und denjenigen, die in der vorigen Sitzungswoche einstimmig verabschiedet wurden, ist der Antrag, der heute auf der Tagesordnung steht, der nächste Schritt. Neben weiteren Verbesserungen der Kontrollen, beschließt er die Einführung von Transplantationsregistern.
Damit kann unter anderem die Versorgungsqualität in den einzelnen Transplantationszentren besser sichtbar gemacht werden. Das ist auch die Voraussetzung dafür, festzulegen, in welchen Zentren künftig welche Organe transplantiert werden.
Wir sind überzeugt, dass mit einem solchen Register das Vertrauen der Menschen in das System der Organspende gestärkt werden kann. Jeder kann nachvollziehen, wie Menschen mit einer Organspende geholfen werden kann und dass verantwortungsvoll mit den gespendeten Organen umgegangen wird.