„Mit Helmut Kohl haben wir einen weit über die Grenzen Deutschlands hinaus hoch anerkannten Staatsmann verloren. Als Bundeskanzler hat er sich in seinem Wirken für Deutschland und Europa große Verdienste erworben.
Wie Willy Brandt hat er immer an die Deutsche Einheit geglaubt. Er hatte den Mut und das strategische Geschick, im richtigen Moment die Chance für die Einheit Deutschlands zu ergreifen.
Seinem Einsatz ist es zudem maßgeblich zu verdanken, dass mit der Einführung einer gemeinsamen Währung eine Vertiefung der Europäischen Union gelungen ist. Als überzeugter Europäer hat er großen Anteil daran, dass Frieden und Freiheit in Europa seit Jahrzehnten bewahrt wird.
Im Namen der SPD-Bundestagsfraktion spreche ich den Angehörigen mein tief empfundenes Beileid aus.“
Zum Hintergrund:
Helmut Kohl war von 1982 bis 1998 Bundeskanzler. Mit 16 Jahren Amtszeit war er der am längsten regierende Kanzler der Bundesrepublik. Vielen gilt er als "Kanzler der Einheit", denn in seine Amtszeit fällt die deutsche Wiedervereinigung, dessen Prozess er wesentlich mitgestaltete. Zu seinen weiteren politischen Erfolgen zählen das Zusammenwachsen Europas einschließlich der Einführung einer gemeinsamen Währung. Wie mehrere Medien berichten, verstarb der langjährige CDU-Vorsitzende an diesem Freitag in seinem Haus in Ludwigshafen im Alter von 87 Jahren.