Es soll aber auch möglich sein, diese Entscheidung nicht zu treffen. Dann würde die jetzige Regelung weiter gelten, wonach die nächsten Angehörigen im Todesfall die Entscheidung treffen müssen. Steinmeier stellte dazu fest, dass diese Frage  besser jeder selbst und zu eigenen Lebzeiten beantworten soll, weil sonst Hinterbliebene in der Stunde großer Trauer entscheiden müssten. Ende Oktober soll eine gesetzliche Formulierung stehen, die dann ins parlamentarische Verfahren geht.

„Wir müssen die Chance schaffen, dass in Deutschland mehr Organe gespendet werden,“ sagte Steinmeier. Ursprüngliche Überlegungen, etwa die Führerscheinstelle nach der Spendebereitschaft fragen zu lassen, seien vom Tisch. Dies sollten besser die Krankenkassen übernehmen, schlug Steinmeier vor. Die Antwort, ob Ja oder Nein, soll dann nach seinen Vorstellungen auf der Versichertenkarte, später der Gesundheitscard gespeichert werden.

Steinmeier hofft, dass auch der bislang skeptische Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) am Ende den Gruppenantrag zur „Entscheidungslösung“ unterstützen werde. „Bei so einem Thema ist es wichtig, über Fraktionsgrenzen hinweg eine breite parlamentarische Mehrheit zu versammeln.“

Der Präsident der Deutschen Transplantationsgesellschaft (DTG), Wolf Bechstein, sagte, die von Steinmeier angeregte Regelung wäre „sicherlich ein Meilenstein“.