„In Athen zeichnet sich eine Koalition zwischen der Wahlsiegerin Syriza und der nationalistischen Partei der Unabhängigen Griechen (Anel) ab. Die neue Regierung in Athen muss jetzt in dieser Konstellation eine sozial ausgewogene und europäische Agenda umsetzen. Das wird letztlich nur möglich sein, wenn die dringend notwendigen Reformen, unter anderem ein gerechtes Steuersystem und eine funktionsfähige Verwaltung, endlich angepackt werden. Einer Koalition zweier antieuropäischer und populistischer Parteien dürften hierzu die Gemeinsamkeiten und die Stabilität fehlen.
Denn wir dürfen das eigentliche Ziel nicht aus den Augen verlieren: Griechenland soll als fester Bestandteil der Eurozone in die Lage versetzt werden, wirtschaftlich auf eigenen Beinen zu stehen und seine Schulden selbst zurückzuzahlen.
Die heutige Entscheidung zur Regierungsbildung bringt Die Linke in Deutschland in Erklärungsnot, hat sie doch deren Vorsitzenden Tsipras in den vergangenen Wochen und Monaten intensiv unterstützt. Die Parteigranden der Linkspartei hätten ihren Parteifreund Alexis Tsipras besser beraten sollen, dass eine Zusammenarbeit mit der rechtspopulistischen Anel-Partei keinen Startvorteil für die großen Herausforderungen bringen wird.“